Bizarr, dass Gollum seinen Namen einem Hai und Mephisto einem Hornfisch leiht.
Diese Ehre ist auch dem Heidelberger Zoologen Storch entgegengebracht worden. Es ist kein Froschfresser, sondern ein im Pazifik lebender Borstenwurm, welcher nun „Archinome storchi“ heißt. Dieses unansehnliche Tier krönt die Karriere des Professors.
Dass die Fülle an entdeckten Tierarten zu Engpässen an tauglichen Namen führt, ist verständlich, die Lösung jedoch absurd. Gerne wird die Prominenz belangt, es reicht der kleinste Zusammenhang und man ruft sich wie ein Wurm. „Agra Schwarzeneggeri“ ist eine mittelamerikanische Laufkäferart, deren einzige Gemeinsamkeit mit dem Schauspieler deren muskulösen Gliedmaßen sind. „Mozartella Beethoveni“ ist eine Wespe, benannt nach den wehrlosen Musikern.
Tolkien verdankt die Zoologie einen eminenten Teil Inspiration. Eine neuseeländische Schnecke heißt Smeagol, Hobbit ausgerechnet eine Flughundart.
Auch im Lexikon ist Satan der Fürst der Finsternis, eine in Höhlen lebende Katzenwelsart, der man glücklicherweise nicht begegnet.
„Veni vidi vici“ nennen die Biologen einen Papageien, dieser ist noch dazu ausgestorben. Rüde ist die Namensgebung der schleimigen und nach Verwesung riechenden Pilzart Stinkmorchel. Sie heißt „Phallus“.
Zum Glück sagt dies mehr über die Namensgeber als die Namensvetter aus.
von Dominik Waibel