Am 26. Oktober findet im HCA eine öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema „Sicherer Hafen oder Festung Europa? Ideal und Praxis der EU-Migrationspolitik“ statt.
Nicht erst seit dem Schiffsunglück vor Lampedusa am dritten Oktober, bei dem über 350 Flüchtlinge ums Leben kamen, ist krisenbedingte Migration ein allgegenwärtiges Thema in den Medien. Gerade im Zuge des Arabischen Frühlings nimmt die Zahl der Flüchtlinge und Asylbewerber, die in Europa Zuflucht suchen, stetig zu. Die italienische Insel Lampedusa steht mittlerweile als Symbol für kenternde Boote, überfüllte Auffanglager, illegale Migration und eine umstrittene Asyl-und Einwanderungspolitik Europas.
Vor diesem Hintergrund veranstaltet das „Forum für internationale Sicherheit Heidelberg“ die öffentliche Podiumsdiskussion „Sicherer Hafen oder Festung Europa? Ideal und Praxis der EU-Migrationspolitik“. Am 26. Oktober ab 18 Uhr hat jeder, den diese Problematik interessiert, die Möglichkeit, mit Verantwortlichen zu diskutieren und Fragen zu stellen. Veranstaltungsort ist das „Heidelberg Center for American Studies“, Hauptstraße 120. Der Eintritt ist frei.
Die Ursache von Migration sowie deren Auswirkung auf die betroffenen EU Staaten sind inhaltliche Schwerpunkte. Dazu kommt die Frage nach der politischen Reaktion Europas.
Hierbei stehen sich Dr. Oliver Müller, Leiter des kirchlichen Hilfswerks Caritas International, und Klaus Rösler, Leiter der Abteilung für Einsatzangelegenheiten von FRONTEX, gegenüber. Der EU-Grenzschutzagentur FRONTEX wird immer wieder von Menschenrechtsorganisationen vorgeworfen, Flüchtlinge ungeprüft abzudrängen und damit unter anderem gegen die Genfer Flüchtlingskonventionen zu verstoßen. Dahingegen solidarisiert sich Caritas International mit potentiellen Zuwanderern auf dem Weg nach Europa und stellt humanitäre Hilfe zur Verfügung. Außerdem wird mit Dr. Roland Bank, Leiter der Rechtsschutzabteilung des UNHCR-Büros Berlin, ein Vertreter des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen teilnehmen. Ebenso wird Markus Löning, Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, anwesend sein.
Die eingeladenen Diskutanten versprechen in jedem Fall eine interessante Debatte mit einigem Sprengpotential, bei der die EU-Migrationspolitik von verschiedenen Standpunkten aus kritisch hinterfragt werden dürfte.
von Janina Schuhmacher