Mehr als 100 Menschen protestierten vor einer Flüchtlingsunterkunft in Heidelberg-Kirchheim.
In der Nacht von Montag auf Dienstag, 24. Februar, demonstrierten weit mehr als 100 Menschen gegen eine geplante Abschiebung von Asylbewerbern aus der Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil Kirchheim. In den frühen Morgenstunden verhinderte eine Sitzblockade die Durchführung der Maßnahme durch die Polizei.
Gegen 1.30 Uhr begann die Demonstration vor der Flüchtlingsunterkunft in der Hardtstraße. Durch eine friedliche Sitzblockade zeigten die Anwesenden ihre Solidarität mit den Betroffenen und verharrten stundenlang an Ort und Stelle. Laut den Demonstrierenden konnten sie dadurch gegen 7.20 Uhr die Abholung der Asylbewerber durch die Polizei verhindern. Einem Bericht der Rhein-Neckar-Zeitung zu Folge hat das Regierungspräsidium Karlsruhe angekündigt, die Abschiebungen für diesen Tag auszusetzen.
Für den folgenden Dienstag war eine Sammelabschiebung von Asylbewerbern aus unterschiedlichen Flüchtlingsunterkünften in Baden-Württemberg und anderen Bundesländern vom Baden-Badener Flughafen geplant. Ein Charterflug sollte die Menschen in ihre Herkunftsländer Serbien und Mazedonien bringen.
Durch die Aktion wollen die Demonstrierenden Kritik üben an der Regelung über die sicheren Herkunftsstaaten, die seit vergangenem Jahr auch die Balkanstaaten Mazedonien, Serbien und Bosnien und Herzegowina einschließt. Nach dieser Regelung werden Asylanträge aus diesen Ländern als „offensichtlich unbegründet“ eingestuft und können binnen kürzester Zeit abgelehnt werden.
Text und Fotos von Margarete Over