Ein Kommentar.
„Warum zu diesen Wahlen gehen?“, fragen sich vermutlich viele Studierende. Zugegeben, die studentischen Vertreter im Senat sind stimmenmäßig unterlegen, und der StuRa musste in der jüngeren Vergangenheit wie im Falle der Frankfurter Blockupy-Proteste mit dem Vorwurf kämpfen, er sei einseitig ausgerichtet, drehe sich nur um sich selbst und verschwende das Geld der Studierenden.
Doch diesen Einwänden lässt sich vieles entgegnen: Grundsätzlich verleiht eine höhere demokratische Legitimation durch mehr Wahlbeteiligung der Stimme aller studentischen Vertreter mehr Gewicht, auch wenn sie, wie im Senat, nur schwer Mehrheiten finden. Für das Gehörtwerden ihrer Meinung macht es gerade in Zeiten von gekürzten QSM unter studentischer Verwaltung durchaus einen Unterschied, wie viele Studierende hinter ihren Vertretern stehen. Und selbst wer die momentane Mehrheit des StuRa inhaltlich ablehnt, sollte erst recht zur Wahl gehen und eben Listen wählen, die einen Kurswechsel fordern – denn je höher die Wahlbeteiligung, desto repräsentativer ist dessen Zusammensetzung für alle Studierenden. Dass der StuRa als sehr junges Gremium noch mit seinen inneren Abläufen hadert und seine Kompetenzen auslotet, ist ebenfalls kein Grund für einen Wahlboykott. Im Gegenteil: Gerade durch mehr Wahlbeteiligung und Öffentlichkeit kann er sich festigen und als demokratische Vertretung aller Studierenden auch zugunsten aller Studierenden handeln. Dabei ist er natürlich auch ein „Probierfeld“ für politisch engagierte Studierende, kann aber durch sein Budget auch manches bewirken – studentisches Interesse in Form von Anträgen vorausgesetzt.
Also: Geht wählen! Sich über die Inhalte der Listen zu informieren und seine Stimme abzugeben, sollte kein großer Aufwand sein und heißt, auch an der Uni die Demokratie lebendig zu halten.
von Simon Koenigsdorff