Mediziner starten durch: Die Fachschaftsliste erhielt in den Wahlen im Juni auf Anhieb das beste Ergebnis. Die Wahlbeteiligung blieb niedrig.
Die Ergebnisse der Uni-Wahlen stehen fest: Im Studierendenrat werden 10 verschiedene Listen im kommenden Semester die 16 Listenplätze besetzen. Mit jeweils drei Vertretern sind die Grüne Hochschulgruppe (GHG) sowie die Liste der Medizinstudierenden am stärksten vertreten. Es folgen die Juso Hochschulgruppe sowie die Fachschaftsinitiative Jura mit jeweils zwei Sitzen. Mit der Linken. SDS und der Medizin-Liste sind zwei neue Listen angetreten – letztere etablierte sich als stärksten Kraft. Als Verlierer ging die Juso Hochschulgruppe und die GHG mit über 5 Prozent weniger Stimmen aus der Wahl hervor. Es liegt nahe, dass sie vor allem an die Linke verloren haben.
Auch die studentischen Mitglieder der Fakultätsräte und des Senats wurden neu bestimmt. Im Senat haben 4 der 5 angetretenen Listen jeweils einen Platz erhalten: Der RCDS, die Jusos, die GHG sowie die Unabhängigen Medizinstudierenden werden im zentralen Entscheidungsgremium der Universität vertreten sein.
In der Hoffnung die Wahlbeteiligung zu erhöhen, fanden in diesem Semester die Wahlen für alle drei Gremien gleichzeitig statt. Trotzdem blieb auch in der dritten StuRa-Wahl die Wahlbeteiligung mit 13,5 Prozent niedrig. Die Zahlen für die Senatswahlen glichen sich diesem Niveau jedoch an und verdoppelten sich damit beinahe. Am eifrigsten gewählt wurde mit knappen 30 Prozent ausgerechnet in der Medizinischen Fakultät in Mannheim, gefolgt vom Campus Bergheim mit 19 Prozent. Im Neuenheimer Feld, wo die Fachschaft der Pharmakologie den Wählenden als Belohnung für getane Arbeit einen Melonenschnaps im Reagenzglas anbot, ließen sich noch 13 Prozent vom Prinzip der demokratischen Legitimation überzeugen, in der Altstadt waren es nur knappe 11 Prozent.
Damit ist die Rückhalt der studentischen Vertreter verschwindend gering: Selbst die stärkste Liste, die Medizinstudierenden Heidelberg, kann lediglich niederschmetternde 2 Prozent der Stimmen aller Wahlberechtigten für sich beanspruchen. Da die Anzahl der Listenplätze von der Wahlbeteiligung abhängt, stellen Fachschaftler weiterhin die große Mehrheit im StuRa. Mit 57 Delegierten sind sie in dem Gremium vertreten, zwei von ihnen haben lediglich beratende Funktion inne. Diese werden mehrheitlich von den Fachschaften direkt entsendet, an einigen Fakultäten wurden sie jedoch zusammen mit den Listenplätzen direkt gewählt. Im Oktober werden die neuen Vertreter im Senat ihre Arbeit beginnen, dann wird sich auch der StuRa in frischer Besetzung konstituieren.
Trotz aller Schwierigkeiten hat man sich dort nichts Geringes vorgenommen. Einhellig ist das Vorhaben, die Arbeit im StuRa effizienter zu gestalten. Außerdem umfassen die Wahlversprechen der Listen ein Kultursemesterticket, mehr studentischen Wohnraum, sowie einen Notfallfond für Härtefälle und Freibier in allen Vorlesungen – in Aussicht gestellt natürlich von der LISTE.
von Hannah Bley