Entdeckt der Karlstorbahnhof hier die nächsten Weltstars? Der beeindruckende Auftritt im Rahmen des Internationalen Jazzfestivals von Chris Davids und Liam Ivory als das Duo Maribou State lassen zumindest darauf hoffen.
Viel Applaus und Jubel wurde der Band aus der Grafschaft Hertfordshire im Norden Englands entgegengebracht weswegen es nicht wunderte, dass sie sich nach dem Abend auf etlichen Selfies mit Fans wiederfinden konnten. Kein Wunder. Trotz der relativ kurzen Zeit, die sie auf der Bühne standen, gaben sie Elektro-Musik mit teilweise improvisierten Elementen eine Clubnacht zum Besten.
Maribou State brachte, unterstützt durch den Percussionisten Jonny Cade und der Nachwuchssängerin Holly Walker, den Karlstorbahnhof zum Beben. Kein Zuhörer stand still bei dieser eingängigen aber einfallsreichen Musik, die mit packenden Dance-Tracks, flimmernden Soundelementen und detailreichen vokalen Einspielungen hohes musikalisches Niveau erreichte. Auch die zierliche Holly Walker konnte mit starker Stimme und professionellem Auftreten überzeugen.
Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, wann Maribou State auf größeren Bühnen auftreten wird. Bisher ist das Duo noch weitgehend unbekannt. Selbst das mitunter fachkundige Publikum im Karlstorbahnhof konnte Holly Walkers Aufruf zum Mitsingen einfacher Textpassagen nicht entgegenkommen. Chris und Liam, die seit ihrem Studium in Leeds zusammen Musik machen und 2011 in London ihre Band Maribou State gründeten , scheinen jedoch nun mit der Veröffentlichung ihres ersten Albums „Portraits“ in diesem Jahr auf einem guten Wege zu sein bekannter zu werden. Denn Chris und Liam schaffen es durch die Mischung aus elektronischer Musik und eigenen Elementen aus E-Bass, E-Piano, Percussion und Gesang sowie mit dem Einbau von futuristischen Klangelementen aus der Mainstream-Ecke herauszukommen und eigene Klangfarben zu entwickeln.
Ohne Frage – Maribou State hat zweifellos das Zeug dazu, bei den ganz Großen mitzumischen.
von Simon Gerards Iglesias
Teile ihres neuen Albums sind hier kostenlos anzuhören: „Home“ aus dem neuen Album.