Zugunsten von „Studieren ohne Grenzen“ veranstalten vier Musiker der Jungen Kammerphilharmonie ein Benefizkonzert.
Ein klassisches Konzert in der Neuen Aula ist keine Seltenheit in den altehrwürdigen Hallen der Ruperto Carola. Am 30. Oktober handelte es sich jedoch um eine besondere Veranstaltung: ein Benefizkonzert, organisiert von den Mitgliedern der Heidelberger Hochschulgruppe „Studieren ohne Grenzen“ (SoG).
Das Ziel war es, durch die Einnahmen aus dem Kartenverkauf Spenden zu sammeln, die den aktuellen Projekten zu Gute kommen soll. Zustande gekommen war das Benefizkonzert durch die freiwillige Unterstützung der Musiker. Diese hatten von sich aus angeboten, das Konzert zu veranstalten.
Geladen war das Aoide-Quartett, vier junge Musiker, welche die Zuschauer an diesem Abend mit einer Auswahl klassischer Musik erfreuten. Gespielt wurden zwei Stücke: das Klaviertrio Nr. 2 e-Moll, Op. 67 von Dmitri Schostakowitsch, sowie das Klavierquartett Nr. 1 g-Moll, Op. 25 von Johannes Brahms. Tabea Kalb (Violine), Johanna Ludwig (Viola), David Rheinert (Violoncello) und Philipp Arras (Klavier) sind seit ihrer frühen Jugend in der klassischen Musik zuhause und alle Teil der Jungen Kammerphilharmonie Rhein-Neckar. Entsprechend erstklassig beherrschen sie ihre Instrumente. „Vor allem bei der Zugabe hat man gemerkt, wie viel Spaß ihnen das Musizieren macht“, so eine begeisterte Zuschauerin. Das Konzert kann wohl als voller Erfolg bezeichnet werden.
Und es ist nur eine Aktion von vielen, die die Mitglieder von „Studieren ohne Grenzen“ in Heidelberg bereits auf die Beine stellten. Ob Vernissage, Marathon oder Filmabend, an Vielfältigkeit mangelt es keinesfalls. All das Engagement findet jedoch vor einem ernsten Hintergrund statt: das erklärte Ziel von SoG ist das Engagement für mehr und bessere Hochschulbildung in Kriegs- und Krisengebieten.
„Wir vergeben Stipendien an bedürftige Studentinnen und Studenten, tragen zur Verbesserung der Bildungsinfrastruktur bei und sensibilisieren die deutsche Öffentlichkeit für die Lage in den Zielregionen“, so wird die Tätigkeit des Vereins auf dessen Website beschrieben.
„Erhält ein Student aus einem Konfliktgebiet, beispielsweise aus Sri Lanka, ein Stipendium von SoG, so ist dieser dazu angehalten in seinem Heimatland ebenfalls sozial aktiv zu werden.“, erklärt Benedikt, 21, Ethnologiestudent, das Konzept der Organisation.
Gegründet wurde „Studieren ohne Grenzen“ im Jahr 2006 als Ableger der Französischen Organisation „Etudes Sans Frontières“ auf Initiative von Studenten in Konstanz und Freiburg. Heute sind deutschlandweit über 1000 Mitglieder registriert. Heidelberg ist eine von 17 Hochschulgruppen und umfasst 25 Aktive. Diese bearbeiten momentan ein Projekt in Sri Lanka, eines in Palästina ist in Planung.
In Sri Lanka beispielsweise wird derzeit an der Ausarbeitung zur Förderung weiterer Studiengänge neben den bereits geförderten IT-Kursen gearbeitet. „Wir fördern Bildung, um Selbsthilfe zu ermöglichen. Dafür engagiere ich mich gerne!“, so erklärt Nadja-Mira, 20, derzeit Schatzmeisterin, die Beweggründe für ihr Mitwirken bei SoG.
Von Daniela Süß