Familienzwist und Psychotherapie: In der neuen ARD-Serie „Hotel Heidelberg“ gibt es Tränen, Leidenschaft und schöne Bilder. Los geht es im Februar, die Fortsetzung ist ungewiss.
Wenn es schlecht läuft, dann hat der Bauer den Mist in der eigenen Hose.“ Durch Zitate wie dieses haben wir Christoph Maria Herbst als Stromberg kennen gelernt. In Zukunft wird der Schauspieler dagegen als einfühlsamer Therapeut in der neuen ARD-Serie „Hotel Heidelberg“ praktizieren. Am 26. Februar und 4. März, jeweils um 20:15 Uhr, wird das Hotel Heidelberg in der ARD seine Pforten öffnen. An der Seite von Herbst werden in den weiteren Hauptrollen Hannelore Hoger, bekannt als Fernsehkomissarin Bella Block, und Schauspielerin Ulrike C. Tscharre zu sehen sein.
In der ersten Episode „Kramer gegen Kramer“ möchte die ehemalige linke Aktivistin und inzwischen stadtbekannte Seniorchefin Hermine Kramer, gespielt von Hannelore Hoger, ihr Lebenswerk, das Heidelberger Hotel mit Blick auf die Altstadt und direkt am Neckar gelegen, nicht gänzlich in die Hände ihrer Tochter übergeben. Ihre Tochter Annette, Ulrike C. Tscharre, die inzwischen eigentlich die Geschäfte des Hotels führt, treibt sie damit vor den Gästen in den Wahnsinn. Dabei muss Annette sich auch um ihren pubertierenden Sohn und um ihren Vater (Rüdiger Vogler) kümmern, der nach einem Schlaganfall ins Hotel einzieht. Da ihr alles zu viel wird, nimmt sich Annette überstürzt eine Auszeit. Unerwarteten Rückhalt findet sie bei ihrem Therapeuten, dem einfühlsamen Dr. Ingolf Muthesius, gespielt von Christoph Maria Herbst. Im Hotel bricht das Chaos aus.
In der Folge am 4. März geht das Familienspektakel mit Drama, Witz und Charme in die zweite Runde. Freudig lässt sich die Geschäftsführerin Annette auf eine Romanze mit ihrem Therapeuten ein, der sie auf der Stelle heiraten möchte. Doch der neue Mann an Annettes Seite passt den restlichen Familienmitgliedern ganz und gar nicht. Auch das Treffen mit Ingolfs Mutter, Maren Kroymann, die wir unter anderem aus der Serie „Mein Leben und Ich“ kennen, verläuft wenig harmonisch, als bekannt wird, dass diese unter einem Alkoholproblem leidet. Nebenbei checken im Hotel viele Gäste ein und aus, darunter zum Beispiel Dave Rivers, dargestellt von Hollywood-Schauspieler und Synchronsprecher Reiner Schöne, und Grimme-Preisträger Walter Kreye als Wunderheiler Frank Jonas.
Gespannt sind wir auf Christoph Maria Herbst als Therapeut Ingolf. Er selbst behauptet, dass sein Therapeuten-Ich in Hotel Heidelberg weitaus näher an seinem echten Ich liegt als das Strombergs. Ihm gefällt es, Therapeuten darzustellen, wie auch schon in einem vorigen Film mit Ulrike C. Tscharre. Er selbst war noch nie in Therapie und genießt somit alle künstlerischen Freiheiten für diese Rolle. Mit Tscharre hat er zudem schon häufig Filme gedreht und sie sind inzwischen ein eingespieltes Team: „Ich durfte bereits mit humorvollen, äußerst begabten, charismatischen, blitzgescheiten und attraktiven Schauspielerinnen drehen. Wenn Uli auf dem Besetzungszettel steht, freu’ ich mich immer, denn sie ist alles“, schwärmt er in einem Interview.
Die Dreharbeiten in Heidelberg begannen letzten Sommer. In der Altstadt, auf der Neckarwiese und auf der Alten Brücke konnte man das dreißigköpfige Filmteam drei Wochen lang bei ihrer Arbeit beobachten. Als Kulisse für das Hotel Heidelberg wählte man eine Villa in der Neuenheimer Landstraße. In deren terrassiertem Hanggarten wurden die Begegnungen zwischen den Hotelgästen bei Frühstück oder Kaffee aufgenommen, natürlich bei schönstem Heidelberger Sommerwetter. Die Innenaufnahmen entstanden in einem Studio nahe Köln. Das beauftragte Filmteam von Calypso Entertainment fühlte sich bei den Dreharbeiten in unserem Heidelberg ausgesprochen wohl und genoss das historische Flair und das stimmungsvolle Ambiente der Stadt. Sie freuten sich, einmal in einer für eine Filmproduktion eher untypischen Stadt drehen zu können, da sie sonst in großen Städten wie Köln, Berlin oder Hamburg beauftragt werden. „Wir hatten das Glück, auch an einigen Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel am Schloss, auf der Alten Brücke, in der Altstadt und am Philosophenweg drehen zu dürfen. Dort sind tolle Aufnahmen entstanden und wir sind der Meinung, dass sich die besondere Atmosphäre auch in den beiden Filmen sehr schön transportiert“, berichtete uns die Pressesprecherin.
Auch die Schauspieler waren von Heidelberg begeistert. Sie alle hatten schon vor Drehbeginn eine Verbindung zur Stadt am Neckar. Ulrike C. Tscharre – bestimmt können einige Studenten mit ihr fühlen – kam vor ihrem Literaturstudium für acht Wochen nach Heidelberg, um ihr Latinum zu machen. Hannelore Hoger kommt gerne immer wieder nach Heidelberg zurück: „Weil es so romantische Gefühle weckt. Das Schloss, die Gässchen, die Bergstraße und die Schiffreisen auf dem Neckar.“ Bei Reiner Schöne ruft die Stadt am Neckar ganz besondere Erinnerungen hervor, wie er dem SWR mitteilte: „Ich kenne Heidelberg, weil meine Freundin Brigitte hier studiert hat und ich oft in Heidelberg war. Schon damals habe ich mich gewundert, und das wird sich auch jetzt nicht geändert haben, dass dies die einzige Stadt in der Welt ist, in der die Kneipen schon mittags um elf voll sind. Und ich frage mich, arbeiten und studieren die Leute hier nicht? Es hat eine geile Atmosphäre und das Set hier ist natürlich mörder.“
Insofern heißt es für uns: einschalten, damit wir Christoph Maria, Ulrike und Hannelore im nächsten Sommer wieder bei uns begrüßen dürfen. Ob es weitere Teile dieser Serie geben wird, werden erst die Einschaltquoten entscheiden.
Von Maren Kaps