Vier neue Elemente werden dem Periodensystem hinzugefügt. Ihre Entdecker dürfen sich nun Namen für sie aussuchen.
Das Periodensystem der Elemente bekommt Zuwachs! Wie die International Union of Pure and Applied Chemistry (IUPAC) Ende des Jahres 2015 bekannt gab, handelt es sich um die Elemente mit den Ordnungszahlen 113, 115, 117 und 118. Sie werden in die siebte Periode des Periodensystems aufgenommen, die damit vollständig ist.
Anfang Januar dieses Jahres begründeten IUPAC und ihr Physik-Pedant IUPAP ihre Entscheidung für die offizielle Anerkennung der vier Stoffe.
Bereits 2004 veröffentlichten japanische Wissenschaftler des Riken Ninisha Centers Berichte, die ein neues künstliches superschweres Element mit dem Arbeitstitel Ununtrium (Uut) vorstellten. Dieses habe nur eine kurze Lebensdauer. Andere Elemente existieren sogar nur für den Bruchteil einer Sekunde. Danach zerfallen sie. Ihre Erforschung gestaltet sich deswegen sehr schwierig.
Aus diesem Grund dauerte es auch so lange, bis Ununtrium von IUPAC anerkannt wurde. Zum ersten Mal sind es Wissenschaftler aus Asien, die ein Element entdeckten.
Teams aus Russland und den USA arbeiteten seit 2010 ebenfalls gemeinsam an der Erforschung von superschweren Elementen. Ihre Ergebnisse lassen sich sehen: Sie entdeckten die Elemente Ununpentium (Uup), Ununseptium (Uus) und Ununoctium (Uuo). Diese Namen sind jedoch nur Platzhalter.
Die Wissenschaftler dürfen sich nun Namen und Kürzel für die Elemente aussuchen. Die Namensvergebung verläuft nach strikten Kriterien der IUPAC. Benannt werden darf nach Konzepten aus der Mythologie, Mineralien, Orten, Eigenschaften oder Wissenschaftlern. Weiter in Betracht gezogen werden müssen Übersetzbarkeit in andere Sprachen und eventuelle historische Nutzungen, die zu Irritationen führen könnten.
Chemikerin und Bloggerin Kat Day startete eine Petition, dass Ununseptium den Namen Oktarin (engl. Octarine) bekommen sollte. Oktarin ist in den „Scheibenwelt“-Romanen des kürzlich verstorbenen Autors Terry Pratchett die Farbe der Magie. Ununseptium gehört zu den Halogenen, die im Englischen die Endung „–ine“ haben. Ob der Vorschlag von den Wissenschaftlern aufgegriffen und von der IUPAC unterstützt werden wird, steht jedoch noch in den Sternen.
Die offiziellen Namen sollen in etwa vier bis sechs Monaten bekannt gegeben werden.
Von Hannah Lena Puschnig