Gestiegene Wahlbeteiligung von 15 Prozent und fehlende Grüne verändern die Kräfteverhältnisse im StuRa. Die nextbike-Kooperation wird abgelehnt
Bei der Wahl zum neuen Studierendenrat (StuRa) erreichte die Wahlbeteiligung einen neuen Höchststand: Laut vorläufigem Ergebnis wählten rund 15 Prozent der Heidelberger Studenten ihre Vertreter. Mit einem leichten Plus von 1,6 Prozentpunkten zum Vorjahr bei der Beteiligung sitzen somit 18 Listenvertreter im nächsten Studierendenrat, deren Anzahl von der Wahlbeteiligung abhängt. Ihnen stehen weitere 58 Vertreter der einzelnen Fachschaften zur Seite.
Die meisten Listenplätze besetzen die Juso Hochschulgruppe (17 Prozent) und der Sozialistische- Demokratische Studierendenverband (15,8 Prozent) mit jeweils drei Sitzen. Jusos und SDS gewannen damit im Vergleich zum Vorjahr einen beziehungsweise zwei Sitze hinzu. Ebenfalls verbessert haben sich die Liberale Hochschulgruppe (11,0 Prozent), der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (8,5 Prozent), sowie die Fakultätsliste Biowissenschaften (10,8 Prozent) von einem auf zwei Plätze. Campus Bergheim sowie Die LISTE behalten ihren Listenplatz und auch die Fachschaftsinitiative Jura kann wie im Jahr zuvor zwei Vertreter in den neuen StuRa entsenden. Lediglich die Liste der Medizinstudierenden, Sieger der letzten Wahl, verliert mit 13,9 Prozent einen von drei Sitzen der letzten Legislaturperiode. Der Grund dieser Umwälzungen liegt jedoch nicht nur in der leicht erhöhten Gesamtbeteiligung. Mit der Grünen Hochschulgruppe trat eine der größten Listen des letzten StuRa nicht an. Sie war nicht in der Lage, genug Kandidaten für die Wahl aufzustellen.
Welche der Kandidaten der einzelnen Listen künftig im StuRa sitzen werden, stand bei Redaktionsschluss noch nicht endgültig fest. Dies liegt unter anderem daran, dass es bei einigen Listen zu Doppelkandidaturen von Fachschafts- und Listenvertretern kam.
Die nextbike-Kooperation fiel in der parallel durchgeführten Umfrage mit 53 zu 45 Prozent bei einer Beteiligung von 15,03 Prozent knapp durch. Auch wenn das Meinungsbild für den StuRa nicht völlig bindend ist, hat der Vorschlag des Verkehrsreferenten Erik Tuchtfeld (Jusos) somit nur wenig Zukunft. Dieser gibt sich nicht geschlagen: „Ich verstehe das als Aufforderung, eventuell in einem Jahr den Studierenden einen überarbeiteten Vorschlag vorzulegen.“
Von Jakob Bauer