Mit dem Thema „Illuminating Absurdity“ will der erste TED-Talk in Heidelberg im Juli nachhaltig zum Denken anregen
„Ideas worth spreading“- unter diesem Motto organisiert die non-profit-Organisation TEDx in Form von griffigen, zehn- bis zwanzigminütigen Vorträgen ihre Konferenzen. Dank dreier ambitionierter Biologie-Studentinnen, die „in den Semesterferien zu viel Zeit hatten“, gibt es die erste TEDx-Konferenz ab Juli nun auch in Heidelberg.
Die berühmten Versammlungen fanden erstmals vor 30 Jahren in Kalifornien statt. Kommerziell bekannt wurden sie durch die TED-Talks-Website, auf denen Nutzer kostenlosen Zugriff auf die Videos haben. Auf Veranstaltungen in 164 Ländern redeten bereits Leute wie Bill Gates über Innovationen und Ideen, wie die Welt verändert werden könnte.
„Illuminating Absurdity“ ist das Thema der ersten TEDx-Konferenz nun auch in Heidelberg. „Ziel ist es hierbei nicht, die Welt zu retten. Die Welt ist absurd und komplex.“, erklärt Anna, eine der Mitbegründerinnen in Heidelberg. „Die Botschaft ist es einfach, die Welt in ihrer Absurdität genauer zu betrachten.“ Hierzu werden zum 1. Juli zehn Referenten aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen eingeladen, um über Absurdität zu sprechen, wie auch immer das interpretiert werden mag. Am meisten freut sich Anna persönlich auf Florian Zinnecker, Journalist von der Sueddeutschen Zeitung, der über verlorene und von ihm gefundene Einkaufszettel berichtet.
Von außen müssen sich die Mitglieder häufig gegen Kritik behaupten. So seien zehn- oder zwanzigminütige Vorträge eventuell zu „kurz“ und „vereinfacht“, um anspruchsvolle Sachverhalte zu vermitteln. Dies ist auch der TEDx-Enthusiastin Anna schon zu Ohren gekommen. „Völliger Quatsch!“, meint sie: „Leute aus der Naturwissenschaft würden sich vielleicht nicht freiwillig einen zweistündigen Theologievortrag anhören. Wenn es dann aber nur zehn Minuten sind, ist das vielleicht etwas anderes.“
Hier sieht sie auch das Besondere an TEDx. „Man bekommt etwas aus den unterschiedlichsten Perspektiven und Fachrichtungen mit.“, meint sie. „Somit entwickelt man eventuell auch ganz neue Denkanstöße.“ Mitmachen können Interessierte, indem sie einen Fragebogen ausfüllen, warum sie die Konferenz besuchen möchten. „Leute, die hierzu nur einen Satz schreiben, werden sofort ausselektiert“, erklärt Anna, „Der Rest wird dann gelost.“
Zur Gründung von TEDx wurde sie selbst von den veröffentlichten Vorträgen auf der TED-Talks-Website inspiriert. „Wir diskutierten tatsächlich über diese Videos so viel, dass wir irgendwann die Idee hatten, TED-Talks auch hier in die Wege zu leiten.“ Dies ist jetzt eineinhalb Jahre her und nach einigen Anfangsschwierigkeiten, der Frage nach Lizenzen und Sponsoren, hat es nun geklappt. TEDx ist für die nunmehr 18 Mitglieder eine Angelegenheit des Herzens geworden. „Nein, wir wollen nicht die Welt retten. Es reicht auch schon, wenn die Leute mit ein paar guten neuen Ideen nach Hause gehen.“
Von Deborah Hankings-Evans