Darmstadt hat die Millionen-Förderung im Wettbewerb „Digitale Stadt“ gewonnen. Das Konzept konnte durch eine übergreifende Vernetzung der Sektoren punkten
Darmstadt hat den Wettbewerb „Digitale Stadt“ gewonnen und damit eine Millionen-Förderung. Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) schrieb Ende 2016 den Wettbewerb zur Digitalen Stadt Deutschlands aus. 14 deutsche Städte, unter ihnen Heidelberg, reichten daraufhin ihre Bewerbung ein.
Voraussetzung für die Teilnahme waren eine Einwohnerzahl zwischen 100 000 und 150 000, eine gute Verkehrsanbindung und eine ansässige Hochschule. Für die Bewerbung war zudem die Unterstützung städtischer Institutionen, eine Vision der Stadt für die digitale Entwicklung und ein örtliches Projektmanagement ausschlaggebend. Das Konzept der Gewinnerstadt wird mit einer finanziellen Unterstützung in zweistelliger Millionenhöhe durch die beteiligten Unternehmen gefördert. Diese stellen zudem die sechsköpfige Jury. Im Fokus der Projekte stehen unter anderem der Ausbau digitaler Bürgerdienste, E-Health-Anwendungen für die medizinische Versorgung, der Ausbau der Telekommunikationsinfrastruktur und eine intelligente Verkehrsführung in Ballungszentren.
Heidelberg möchte die digitale Weiterentwicklung der Stadt bürgernah gestalten und lud deshalb bereits im Februar zu Diskussion und Ideenentwicklung ins Forum „Digitale Stadt“. Hier zeigte sich, dass auch in Heidelberg die Leitmotive Verkehr, Verwaltung, Gesundheit, Bildung, Handel, Kriminalitätsprävention und die Erweiterung der IT-Infrastruktur sein werden.
Die Möglichkeit, ihre Konzepte vorzustellen, bot sich den fünf Finalisten Heidelberg, Paderborn, Wolfsburg, Kaiserslautern und Darmstadt in einem OB-Pitch. Bei dieser Veranstaltung waren neben der Jury noch rund 150 Zuhörer aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik anwesend. Auch Oberbürgermeister Eckart Würzner vertrat die Stadt Heidelberg in diesem Wettbewerb. „Wir haben klare inhaltliche Schwerpunkte, unter anderem in den Bereichen Gesundheit und Bildung. Wir entwickeln mit dem Patrick-Henry-Village einen ganzen Stadtteil als Modell für die Stadt der Zukunft“, erklärte Würzner.
Letztlich setzte sich das Zukunftsmodell aus Darmstadt durch, wie Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries auf dem Digital-Gipfel 2017 in Walldorf verkündete. Ausschlaggebend für die Jury war die bereichsübergreifende Vernetzung aller Sektoren mit Cyber-Sicherheit. So werden nun der Verkehrssektor, die Energieversorgung, Schulen und das Gesundheitswesen digital ausgestaltet, aber auch Online-Anwendungen in Handel und der öffentliche Verwaltung sind geplant. Die Bitkom-Unternehmen werden nun einen zweistelligen Millionenbetrag an Beratung und Sachleistungen in Darmstadt einbringen, um eine Digitale Modellstadt zu schaffen. Auch das Land Hessen hat einen Zuschuss von zehn Millionen Euro für den Sieg zugesichert.
Von Maren Kaps