In Heidelberg werden Rundgänge angeboten, bei denen man die Stadt auf verschiedenste Weise entdecken kann. Wir haben unsere Stiefel geschnürt und einige getestet
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[button color=“purple “ size=“medium“ link=“http://http://www.heidelberger-gaestefuehrer.de/index.php“ ]„Heidelberg on the Rocks“[/button]
Worum geht es?
Dieser geologische Stadtrundgang beschäftigt sich mit der lokalen Geschichte lange bevor es die Stadt – ja, bevor es Menschen überhaupt gab. Er beschäftigt sich mit der Entstehung der Heidelberger Landschaft, erzählt von ehemaligen
Hochgebirgen und erklärt was ein Vulkanausbruch vor Millionen von Jahren mit der Heidelberger Altstadt zu tun hat. Laien bekommen auch gleich eine Art Ein-mal-eins der Erdgeschichte mit auf den Weg.
Diese Tour ist genau das Richtige…
…auch für Nicht-Geologen – um sich bei Sonnenschein durch den Schlossgraben führen zu lassen und zu merken: „Über Millionen Jahre entstandene Steine sind wirklich viel bewegender als so ein kaputtgebranntes Haus.“ Außerdem ist es eine schöne Gelegenheit, die Natur in und um Heidelberg noch
einmal mit neuen Augen wahrzunehmen.
Fun-Fact: Die Bordsteine in der Altstadt sind aus einer relativ seltenen Steinart, die tatsächlich „Heidelberger Granit“ heißt.
Spaß-Faktor: dank enthusiastischer Teilnehmer sehr hoch.
Info-Faktor: hoch.
Nächster Termin: 27. August um 14 Uhr. Treffpunkt ist das
Besucherzentrum beim Heidelberger Schloss.
Weitere Termine unter heidelberger-gaestefuehrer.de
Kontakt: dag_keller@web.de
Preis: 8 Euro/6 Euro (erm.)
Von Hannah Bley
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[button color=“blue“ size=“medium“ link=“http://“ target=“blank“ ]„Universität in der Altstadt“[/button]
Worum geht es?
Die Führung durch den Altstadt Campus gibt einen tieferen Einblick in die Geschichte der Universität Heidelberg, die ja schließlich die älteste Universität Deutschlands ist. Im Gegensatz zu anderen Führungen, liegt der Fokus hier tatsächlich nur auf der Universität, deren Gründung, Symbole und auch der Architektur. Man lernt interessantes rund um zeitgeschichtliche Einschnitte und Entwicklungen der Universität und deren Auswirkungen auf die Studierenden in Heidelberg.
Diese Tour ist genau das Richtige für…
… eigentlich jeden. Wer sich entscheidet die Universitätsstadt Heidelberg zu besuchen, sollte diese nicht verlassen ohne wenigstens etwas Wissen um die Geschichte der Universität mitzunehmen. Die Führung ist auch für in Heidelberg lebende Studierende deswegen besonders interessant, da man beim nächsten Besuch von Omi und Mutti mit etwas eigenem Wissen glänzen kann, anstatt nur Sätze wie, „… und das ist die Bibliothek….“, zum Besten zu geben. Oder man unternimmt es gleich mit der Familie.
Fun-Fact: Wer hätte gewusst von wie viel Mythologie wir in den Universitäts-
gebäuden umgeben sind? Die Schutzpatronin der Uni und Göttin der Weisheit, Pallas Athene ist in der ganzen Stadt zu finden, zum Beispiel an der alten Brücke, auf dem Lünettenbild in der Alten Aula oder auch vorne an der Bibliothek und der Neuen Universität.
Spaß-Faktor: dank Anekdoten über das früher ausschweifende Studentenleben recht hoch.
Info-Faktor: sehr hoch.
Nächster Termin:
Die Führung findet jeden Samstag um 15:30 Uhr statt. Treffpunkt ist der Löwenbrunnen am Universitätsplatz. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Preis: 9.50 Euro/ 7,50 Euro (erm.)
Von Deborah Hankings-Evans
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Heidelberger Lauftreffs
[button color=“green“ size=“medium“ link=“http://http://www.hochschulsport.issw-hd.de/index.php?option=com_content&view=article&id=59″ target=“blank“ ]Lauftreff Hochschulsport[/button]
Alleine joggen gehen ist langweilig? Der Hochschulsport bietet auch einen Lauftreff, bei dem sich Interessierte treffen um nach Feierabend gemeinsam durch die Felder zu touren. Unter „Siege“ listet die Gruppe auf ihrer Webseite nicht nur Wettkampfplatzierungen, sondern schreibt auch: „Eine Menge Anfänger ohne Vorkenntnisse laufen inzwischen locker 13 km, andere sind bei 6 oder 8 km.“ Während des Semesters finden die Läufe jeden Montag und Mittwoch um 18:30 Uhr statt. Treffpunkt ist das Foyer des INF 700. Das Angebot ist kostenlos; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
[button color=“green“ size=“medium“ link=“https://www.facebook.com/runheidelberg/“ target=“blank“ ]Vollmond-Lauf[/button]
Ideal für Nachtaktive: Die Facebook-Gruppe „RUN Heidelberg“ veranstaltet fast jeden Monat einen nächtlichen Vollmond-Lauf. Die Geschwindigkeit und die Strecken über die Berge sind dabei allerdings eher etwas für trainierte Läufer. Außerdem trifft sich „RUN Heidelberg“ auch tagsüber. Die Gruppe beschreibt sich als selbstorganisierten Lauftreff, der sich immer wieder über neue Mitglieder „zum Quatschen und Laufen, ohne Wettkampfgedanken“ freut. „Einfach anschreiben und beim nächsten Mal mitlaufen“, lassen sie verkünden.
Von Hannah Bley
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[button color=“orange“ size=“medium“ link=“http://http://www.heidelberger-gaestefuehrer.de/index.php?option=content&task=view&id=79″ target=“blank“ ]„Auf den Spuren von Mark Twain“[/button]
Worum geht es?
Als Weg aus einer Schreibblockade bereiste Mark Twain im Jahr 1878 Europa per Zug, zu Fuß und mit dem Boot, wobei „A tramp abroad“, ein halb fiktiver, halb satirischer Reisebericht, entstand. Heidelberg, in dem der Autor einige Monate verbrachte, schien dabei besonderen Eindruck auf ihn gemacht zu haben, seine Sehenswürdigkeiten, engen Gassen und das Verbindungswesen der Universität werden darin auf beinahe verklärte Weise beschrieben. Besagter Roman dient als Grundlage .
Diese Tour ist genau das Richtige für…
…literarisch Begeisterte, die das altbekannte Heidelberg aus der Perspektive des weltbekannten Schriftstellers erleben möchten. Der Stadtrundgang mäandert, den Erzählungen Twains gleich, durch die Altstadt und die Zeitgeschichte. In zwei Stunden werden Orte, die in dem Roman Erwähnung finden, besucht und zusätzliche Hintergrundinformationen, sowohl zu Heidelberg des 19. Jahrhunderts und der Geschichte der Uni, als auch zur Biographie des Künstlers zusammengetragen. In Englisch gehalten sind dennoch die meisten Teilnehmenden Einheimische und Kenner der Stadt, auch ist die Anzahl dieser überschaubar.
Fun-Fact: Trotz Mark Twains Bewunderung für „das deutsche Volk“ aufgrund dessen Ordnung, Tüchtigkeit und Reinlichkeit konnte er sich nie mit der Sprache anfreunden. In einem Essay, betitelt „The Awful German Language“, lässt er sich humorvoll über ihre ihm unlogisch erscheinende Grammatik aus, insbesondere zusammengesetzte Verben und die Genera von Nomen bieten dem Schriftsteller Anlass zur Verzweiflung. Sein Lösungsvorschlag: „Die deutsche Sprache sollte sanft und ehrfurchtsvoll zu den toten Sprachen abgelegt werden, denn nur die Toten haben die Zeit, diese Sprache zu lernen“.
Spaß-Faktor: hoch, besonders für Liebhaber des englischen Humors.
Info-Faktor: sehr hoch.
Nächster Termin: Die Führung ist individuell buchbar. Treffpunkt ist der Löwenbrunnen am Universitätsplatz.
Kontakt: c.m.frey@gmx.de oder 06221 436880.
Preis: 11 Euro
Von Nele Bianga
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[button color=“red“ size=“medium“ link=“http://www.schwarzweiss-hd.de/“ target=“blank“ ]„Ein (post)kolonialer Stadtrundgang“[/button]
Worum geht es?
Dieser Stadtrundgang wurde von dem Verein schwarzweiss e.V. erarbeitet und hat den Anspruch, einen Einblick in die oftmals kleingeredete deutsche Kolonialgeschichte zu geben. Dabei erzählen sie zum Beispiel von Kolonialwaren, lokalen Verfechtern des Kolonialismus, aber auch Widerstandskämpfern. Die Rolle der Universität für das koloniale Projekt wird ebenfalls eindrücklich dargestellt – und die Teilnehmer stellen fest: tatsächlich finden sich auch im recht kleinen Heidelberg Verbindungen zwischen der Stadtgeschichte und den fernen Kolonien.
Diese Tour ist genau das Richtige für…
…alle, die sich sehr kritisch mit ihrer Stadt und der Universität auseinandersetzen wollen. Und sicher auch für alle, die sich fragen, was Heidelberg überhaupt mit kolonialer Ausbeutung zu tun haben kann.
Fun-Fact: In den 1880er Jahren besichtigten Heidelberger Bürger in „Wild West Show“ von „Buffalo Bill“ nicht-weiße Darsteller – genau wie sogenannte „Völkerschauen“ eine beliebte Unternehmung.
Spaß-Faktor: bei Diskussionen unter den Teilnehmern sehr hoch, phasenweise auch mäßig.
Info-Faktor: hoch.
Nächster Termin: eine auch auf die Gegenwart bezogene Variante dieses Rundgangs findet während des Festivals Contre le Racisme am 29. Juni 2017 um 17:30 Uhr, in Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit, statt. Treffpunkt ist der Neckarmünzplatz.
Preis: kostenlos
Kontakt: kontakt@schwarzweiss-hd.de
Außerdem veranstaltet das Amt für Chancengleichheit den kostenlosen „Antisexistischen Stadtrundgang“. Dieser findet am 11. Oktober 2017 um 17 Uhr. Treffpunkt ist die „Spaghetti-Säule“ vor der Polizeidienststelle am Bismarckplatz. Kontakt unter queerfeministisches-kollektiv-hd@posteo.de
Von Hannah Bley
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