Heidelberger Symposium zum Thema „Gleichgewicht“
[dropcap]E[/dropcap]ndspurt: Die Flyer sind gedruckt und werden fleißig verteilt, die ersten Tickets sind verkauft. Das 20-köpfige Team des Heidelberger Symposiums hat viel zu tun in diesen Tagen – und es wird mehr, je näher der Termin rückt. „An den drei Veranstaltungstagen weiß wohl jeder von uns, wo er jede Minute des Tages sein muss und was es zu tun gibt – so eng ist alles getaktet“, erzählt Hannah Kapfenberger, eine der Organisatorinnen.
Vom 24. bis 26. Mai findet das Heidelberger Symposium statt und feiert dieses Jahr seinen 30. Geburtstag. Die Veranstaltung wird durch Studierende organisiert, den Rahmen dafür bietet der Heidelberger Club für Wirtschaft und Kultur e. V. Der Verein wurde bereits 1988 gegründet und widmet sich seither der Organisation dieses jährlichen Symposiums. „Gleichgewicht“, so lautet das Jubiläumsthema unter der Schirmherrschaft von Federica Mogherini. Über 40 Referenten werden das Symposium mit Beiträgen aus Kultur, Politik, Wirtschaft, Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften bereichern. Das Symposium ist als „100 Prozent studentisch, ehrenamtlich und unabhängig“ auf seiner Website beschrieben. Und besonders die Unabhängigkeit bei der Themenwahl ist den Organisatoren so wichtig.
Peter Rippen ist Mitgründer des Vereins und Mitorganisator der ersten drei Heidelberger Symposien. Ihm und zwei Kommilitonen der VWL fehlten während des Studiums ein Austausch zwischen Theorie und Praxis – und so beschlossen sie, in Form eines Symposiums selbst diesen Austausch zu schaffen. Das Thema, „Europa 92“ befasste sich im ersten Symposiumsjahr mit den Vor- und Nachteilen sowie möglichen Auswirkungen einer engeren Vernetzung des europäischen Wirtschaftsraumes. Schon damals war den Organisatoren wichtig, das Thema nicht nur aus volkswirtschaftlicher Sicht zu betrachten, sondern das Symposium interdisziplinär aufzustellen.
Traditionell wechseln die Mitglieder des Orgateams jedes Jahr, im Gegensatz zu den Anfängen ist das Team inzwischen stärker durchmischt: Alleine dieses Jahr sind 18 verschiedene Studiengänge vertreten. „Ich finde es immer wieder faszinierend, dass die Organisatoren es schaffen, gesellschaftlich relevante Themen auszusuchen und aus so vielen Blickwinkeln zu beleuchten“, sagt Rippen. Dass das Heidelberger Symposium 30 Jahre bestehen würde, hätte er damals natürlich nie erwartet. Doch nach wie vor ist der Andrang groß, die Veranstalter rechnen dieses Jahr mit rund 1000 Besuchern.
Das Heidelberger Symposium ist im Kalender der Stadt inzwischen fest etabliert. Neben den klassischen Vorträgen und Podiumsdiskussionen gibt es zum Jubiläum ein Angebot an Workshops: Meditation zur Findung der inneren Mitte, Yoga und Stand-Up-Paddling zum Schulen des körperlichen Gleichgewichts. Den krönenden Abschluss bilden ein Poetry Slam und die anschließende Feier im Karlstorbahnhof.
Von Susanne Ibing