Juse Ju nimmt mit „Shibuya Crossing“, im Feature mit Fatoni und Edgar Wasser Deutschrap auf die humoristisch leichte Schulter und arbeitet Schwerpunkte seiner Jugend auf. In Schwaben geboren, in Tokio aufgewachsen, in El Paso mit 17 pausiert, in München studiert und dem Ruf nach Berlin gefolgt: die zusammengefasste Jugend. Das Album blickt nostalgisch auf den Geburtsort und die Folgen der Entwurzelung (Kirchheim Horizont) zurück. Es folgen die Gegensätzlichkeit zwischen pubertärem Alltag und den klischeehaft anmutenden Szenen von Kriminalität in Mexiko (Bordertown), das Großwerden unter der schützenden Hand des großen Bruders in Japan (Shibuya Crossing), der liebste Zeitvertreib des Skateboarden (Pain is Love). Politische Inhalte, Selbstkritik und der Verzicht auf Credibility runden das Album ab. Schließlich erklärt der Rapper von Welt, warum sein für jeden Rapper obligatorischer „Wir-feiern-uns-selbst“-Track (7/11) trotz Inhalt und Technik kaum Klicks erreicht.
Von Bérénice Burdack