Drachenboot fahren – neuer Unisport auf dem Prüfstand
[dropcap]F[/dropcap]ür diejenigen, die an einem Freitagabend keine Lust haben wie 08/15-Heidelberger Studierende an der Neckarwiese zu grillen und ein paar Radler zu kippen, sondern lieber etwas Neues und Abenteuerliches ausprobieren möchten, für die könnte das Rudern mit Drachenboot genau richtig sein.
Seit diesem Sommersemester bietet die Universität „Drachenboot fahren“ an, wobei uns zunächst erklärt werden muss, was das denn genau ist: Bis zu 18 Personen sitzen in einem Drachenboot, also einem Paddelboot mit Drachenkopf vorne in traditionell chinesischem Stil, und paddeln gleichzeitig im Takt. Im Bug des Drachenboots sitzt ein Taktgeber, der mit einer Trommel den Rhythmus angibt, in dem gerudert wird.
Man trifft sich im Bootshaus des WSC, dem WasserSportClub, packt seine Paddel und begibt sich zum Ufer, wo das Drachenboot dann gemeinsam ins Wasser getragen wird.
Beim Selbstversuch bemerken wir schnell, dass noch mehr dahinter steckt, als einfach nur im Takt zu paddeln. Schon nach wenigen Minuten stellt sich eine Teamdynamik ein, die einen dazu bringt, weiter zu machen, trotz enormer Erschöpfung in den Schultern und Oberarmen, ausgelöst durch das Schwingen des Paddels. So stößt man an seine eigenen Grenzen, macht aber dennoch weiter, da man sein Team nicht hängen lassen will – man sitzt eben im selben Boot. Pausen werden gemeinsam gemacht, wobei es aber natürlich nicht tragisch ist, wenn man, wie wir Anfänger, mal ein paar Takte aussetzt.
Wer schon einmal mit einem Boot über den Neckar gefahren ist, weiß wovon wir reden, wenn wir sagen, dass es einfach nur idyllisch ist, und vor allem nicht vergleichbar mit einem Spaziergang am Ufer. Man nimmt eine neue Perspektive ein, entdeckt neue, versteckte Orte, die vom Ufer vielleicht nicht zu sehen waren, und das Fahren selbst ist sehr entspannend und friedlich, wenn auch äußerst anstrengend.
Studierende können sich über die Homepage des Unisports für das Drachenboot in jedem Sommersemester anmelden. Das Training findet freitags von 18 Uhr bis circa 19:30 Uhr statt. Treffpunkt ist das Bootshaus des WSCs an der Uferstraße. Zum Training benötigt man Sportkleidung und Sportschuhe, die auch gerne mal nass werden können. Oftmals wird anschließend in einer heiteren Runde auf den Neckarwiesen gemeinsam gegrillt, sodass der Abend nach dem aktiven Wassersporterlebnis langsam und entspannt ausklingen kann. Das Rudern im Drachenboot ist besonders gut für Einsteiger geeignet, die noch keine wassersportlichen Erfahrungen gesammelt haben. So kann man im Team erste Erfahrungen sammeln und wird von den anderen unterstützt und angeleitet.
Wer sich das Drachenboot gerne erst einmal aus der Ferne ansehen möchte, sollte am 7. Juli an den Neckar radeln. Denn dann findet dort der 13. Heidelberger Drachenboot-Cup statt. Die Mutigen unter euch können sich auch jetzt noch für den Drachenboot-Cup anmelden und selber gegen die gegnerischen Teams rudern. Möge der Beste gewinnen!
Von Xenia Miller und Alina Jacobs
Xenia Miller studiert Politikwissenschaften und Soziologie und schreibt seit Sommersemester 2018 für den ruprecht. Sie schreibt von verkalktem Trinkwasser über Kabarettist*innen und Autor*innen bis hin zu Drachenbootfahren über alles, was sie so interessiert. Herzensthema bleibt natürlich die Politik. Im Wintersemester 19/20 leitete sie das Ressort Weltweit, seit Sommersemester 2020 das Ressort Heidelberg als Doppelspitze.
Schön, dass der Drachenbootsport hier beworben wird. Allerdings fährt man vorwärts, d.h. es wird nicht gerudert, sondern gepaddelt!