Kommentar zu „StuRa widerruft BDS Boykott“ aus ruprecht 174
Liebe ruprecht-Redaktion,
Der von Esther Lehnardt verfasste Artikel „StuRa widerruft BDS-Boykott“ (Ausgabe 174) hat mir gut gefallen, da er sich bemüht, die konträren Positionen darzustellen, was bei diesem Thema nicht einfach ist. Auf eine Ungenauigkeit sei jedoch hingewiesen: In dem Artikel heißt es, die „Boycott, Divestment, Sanctions“ (BDS)-Kampagne werde von Wissenschaftlern und Journalisten als antisemitisch und rassistisch eingeordnet, da diese Kampagne die Rückgabe der Gebiete, die Israel nach dem Sechstagekrieg zugefallen waren, erreichen möchte. Diese Beschreibung ist unvollständig, da die BDS-Kampagne zusätzlich auf dem „Rückkehrrecht“ aller arabischer Flüchtlinge von 1948 inklusive deren Nachkommen nach Israel besteht (https://bdsmovement.net/what-is-bds). Das wäre das Ende des jüdischen Staates, und genau darin liegt das Hauptziel der Kampagne. Die BDS-Kampagne ist eine Variante des arabischen Boykotts gegen jede Form jüdischer politischer Selbstbestimmung in dem Gebiet, das vor 1948 als Palästina bezeichnet wurde. Es ist diese grundsätzliche Ablehnung, die seit den späten 1930er jede Form von Kompromiss zunichte gemacht hat und in ihren Zielen und ihrer Rhetorik sehr wohl antisemitische Züge trägt.
Joseph Maran