Die Fakultät lässt nur noch zum Wintersemester zu
In Jura wird es in Zukunft keine Zulassung zum Sommersemester mehr geben. Durch die Umstellung im Oktober 2017 ist die Anzahl der Studienanfänger im Wintersemester auf 386 gestiegen; in vorherigen Jahren wurden die zu vergebenen Studienplätze zwischen Winter- (WiSe) und Sommersemester (SoSe) aufgeteilt. Der NC von 1,7 bis 1,9 im WiSe bleibt gleich, während er im SoSe zwischen 2,7 und 2,9 lag. Dies, erklärt Daniel Kaiser, Leiter des Prüfungsamts der Juristischen Fakultät, sei ein Grund für die Umstellung, da es unangemessen ist, eine Person mit 1,7 im WiSe nicht zuzulassen, eine Person mit 2,7 im SoSe dagegen schon.
Ein weiterer Grund für Abschaffung ist eine sinnvollere Nutzung der Semesterwochenstunden, die jeder Professor lesen muss, sagt Kaiser: „Grundsätzlich kann man das Ganze unter das Motto Ressourcenausnutzung und -bewirtschaftung fassen. Die Vorlesungen vom ersten bis zum vierten Semester wurden immer doppelt gelesen, und da lag natürlich die Frage auf der Hand, ob man diese Semesterwochenstunden, diese Kapazitäten, nicht sinnvoller anders nutzen kann. Im öffentlichen Recht sind neue Vorlesungen dazu gekommen, es kommen mehr Seminare dazu.“
Auch die Studienpläne wurden geändert, Vorlesungen bis zur Zwischenprüfung finden nur einmal im Jahr statt. Alle Übungen zum Erwerb großer und kleiner Scheine finden dennoch im WiSe und im SoSe statt, damit niemand, der eine Übung nicht bestanden hat, ein ganzes Jahr aussetzen muss. Faktisch ändert sich für die bereits Studierenden also wenig. Einzig für diejenigen, die (etwa wegen Erasmus oder Krankheit) ein halbes Jahr aussetzen, kann die neue Semesterplanung kompliziert werden. Auch für Studienortswechsler ändert sich nichts.
Beschwerden von Mitarbeitenden an der Fakultät gebe es nicht, so Julia Kraft vom Qualitätsmanagement. Auch Marlene von der Fachschaftsinitiative Jura erklärt: „Von den Studierenden haben wir bisher wenig Kritik zu dem Einfluss der Umstellung auf ihr eigenes Studium gehört.“ Die Wahrscheinlichkeit, dass die Umstellung bleibt, ist also hoch.
Von Hannah Steckelberg