Yoga ist nicht nur etwas für esoterische Hippies
Der Megatrend Yoga ist vielseitig, zugleich modern und traditionell und eignet sich für jeden, der sich für Sport begeistert. Doch es ist alles andere als einfach, sich als blutiger Anfänger innerhalb des Yogadschungels voller verrenkter Körperteile zurechtzufinden. Besonders, weil bereits viele Variationen von Yoga existieren. Wie fängt man mit Yoga an? Und sollte man den Weg zu einem ausgeglichenen Leben eher in der Position des heraufschauenden oder des herabschauenden Hundes beschreiten?
Eins ist jedoch klar: Um auf solche Fragen eine Antwort zu erhalten, muss man sich zurücklehnen, eine Tasse Yogi-Tee mit Zimt trinken und herausfinden, mit welchem ziemlich verrückten Yogastil man Körper und Geist in Einklang zu bringen vermag. Einen Überblick über die gängigsten Arten zu bekommen, ist recht einfach, denn die bekanntesten kann man leicht im Unisport mit bis zu 30 weiteren Teilnehmern erlernen. Zu Beginn eignet sich hier der Hatha-Yogakurs für Einsteiger. Hier werden die klassischen Körperhaltungen wie zum Beispiel die Position des Kindes erlernt und gleichzeitig die dazugehörige Atemtechnik angewendet. Ziel ist es, diese Übungen fließend nacheinander durchzuführen, das heißt, in einen Flow zu kommen. Varianten des Vinyasa-Yogas eignen sich für fortgeschrittene Yogis, da diese Stilarten deutlich dynamischer sind und die Haltungen in einem hohen Tempo aufeinander folgen, sodass man richtig ins Schwitzen kommt.
Für die Yoga-Kurse an der Universität muss man sich jedoch früh genug anmelden und eine Kursgebühr zahlen. Es ist sinnvoll, sich erst einmal von einem Lehrer verschiedene Positionen und Abläufe beibringen zu lassen, doch man kann schnell individuell zu Hause Yoga praktizieren.
Wer in seinen eigenen vier Wänden oder einfach auch mal unterwegs eine verrückte Yogaart ausprobieren möchte, der sollte auf andere Methoden zurückgreifen. So ist das Bier-Yoga ein amerikanischer Trend, bei dem man die Haltungen stets mit zwei Flaschen Bier in den Händen einnimmt und hält. Dabei kommt es wohl eher darauf an, wie trinkfest man ist und wie lange man mit Alkoholpegel noch auf einem Bein stehen kann. Beim Tequila-Yoga werden schon mehrere Shots vor den Übungen getrunken, damit man während der Session deutlich lockerer und entspannter agiert – gleichzeitig wird somit aber auch das Verletzungsrisiko erhöht. Extrovertierte FKK-Fans setzen da eher auf Nackt-Yoga, das dabei hilft, seinen eigenen Körper zu lieben. Wer jedoch mit seiner derzeitigen Situation völlig überfordert ist, dreht am besten die Heavy-Metal- Musik auf und schreit seinen Frust beim Wut-Yoga heraus. Man nimmt abwechselnd verschiedene Posen ein und denkt beim Einatmen an etwas, das einen wütend macht. Beim Ausatmen wird dieser Frust in Form von Schimpfwörtern herausgeschrien, um seinen Geist von der negativen Stimmung zu befreien.
Ob diese Trends wirklich Körper und Geist in Einklang bringen, ist fraglich. Aber wenn ihr beim nächsten Mal den Nachbarn aus dem Nebenzimmer laut fluchen hört, praktiziert dieser womöglich Wut-Yoga – und ihr habt nichts davon geahnt.
Von Alina Jacobs