Die Uniklinik zieht erste Konsequenzen aus dem Brustkrebs-Skandal
Im Zuge der Aufklärung des Bluttest-Skandals ist der stellvertretende Direktor des Universitätsklinikums, Markus Jones, freigestellt worden. Nach Angaben der Presseabteilung der Uniklinik hat der Vorstand auf Empfehlung des Aufsichtsrates die Freistellung beschlossen. Grund für die Entlassung seien Interessenskonflikte.
Jones ist nämlich als Leiter des Bereichs „Recht und Drittmittelmanagement“ für Compliance-Fragen verantwortlich, also die Einhaltung von Grundsätzen und Richtlinien durch Unternehmen. Gleichzeitig war er als Geschäftsführer der Technology Transfer Heidelberg GmbH (TTHD) für Ausgründungen der Uniklinik verantwortlich, beispielsweise für HeiScreen, das Unternehmen, das den Brustkrebstest entwickeln und vermarkten sollte. Von Dezember 2017 bis Oktober 2018 hat Jones auch als Geschäftsführer von HeiScreen die Geschicke des Unternehmens geleitet.
Ein erster Zwischenbericht über die Vorgänge rund um den Bluttest soll Mitte Juli von einer Untersuchungskommission vorgelegt werden, geleitet von Matthias Kleiner, dem ehemaligen Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Darüber hinaus wird Ende Juni ein Bericht der Senatskommission zur „Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ erwartet. Der Bericht soll die akademischen Aspekte des Skandals an der Uniklinik überprüfen.
[box type=“shadow“ align=“aligncenter“ ]In der 180. Ausgabe des ruprecht ist Matthias Kleiner fälschlicherweise als aktueller Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft dargestellt worden. Tatsächlich war Kleiner von 2007 bis 2012 Präsident der DFG. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.[/box]
Von Eduard Ebert