Gibt es bald Foodsharing auf dem Campus Bergheim?
In seiner 100. Sitzung vom 4. Juni hat der Studierendenrat (StuRa) einstimmig einem Antrag an das Bauamt der Universität zur Einrichtung eines Foodsharing-Fairteilers auf dem Campus Bergheim zugestimmt. Der Antrag auf inhaltliche Positionierung wurde gemeinsam von den Fachschaften Soziologie, Politikwissenschaft und VWL sowie dem Referat für Ökologie und Nachhaltigkeit gestellt.
Die Initiative Foodsharing “rettet” ungewollte und überproduzierte Lebensmittel aus Betrieben und privaten Haushalten. Ein zentraler Bestandteil der Organisation sind „Fair-Teiler“ – öffentliche Regale zum Austausch von Lebensmitteln. Momentan gibt es in Heidelberg neun dieser öffentlichen Umschlagplätze. Bergheim ist dabei aber bisher ein weißer Fleck auf der Karte. Die Antragsteller begründen die Notwendigkeit ihres Anliegens mit sozialen und ökologischen Aspekten. So sei das Versorgungsangebot am Campus selbst begrenzt und die umliegenden Lokalitäten teils kostenintensiv. Interessierte könnten also einfach an gutes und kostenloses Essen gelangen. Weiterhin sei das Regal aber auch Zeichen im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung.
Schon seit Februar dieses Jahres befassen sich die Fachschaften mit der Thematik. Nach dem Kontakt mit den drei auf dem Campus ansässigen Instituten und einem Antrag im Fakultätsrat treten die Fachschaften mit ihrem Anliegen nun an das Bauamt der Universität heran. Dieses muss alle baulichen Veränderungen auf dem Unigelände genehmigen.
Verantwortung hätten in letzter Instanz die drei Fachschaften. So sprechen diese im Antrag davon, dass sie sich bereit erklären, „den Fair-Teiler zu verwalten und darauf zu achten, dass die hygienischen Richtlinien von Foodsharing eingehalten werden.“
Doch nicht nur hygienische Gründe lassen die Verantwortlichen an den Instituten zweifeln. Nach der Meinung eines Dozenten der Politikwissenschaft würde ein Fair-Teiler ein bestimmtes Klientel anlocken. Fachschaftsvertreter Leander von Detten setzt aber trotzdem auf Zusammenarbeit: „Prinzipiell ist es uns wichtig, das Projekt gemeinsam mit den Instituten anzugehen, da unserer Meinung nach davon alle profitieren. Wir waren daher etwas von dem teilweise stärkeren Gegenwind einiger Dozenten überrascht.“
Von Alexandra Koball