Die aktuelle Krisensituation und die damit verbundenen Einschränkungen treffen die ganze Bevölkerung. Für ältere Menschen oder andere Angehörige der sogenannten Risikogruppe, die besonders anfällig für das Virus sind, birgt jedoch schon der Gang zum Supermarkt eine erhöhte Gefahr. Sie sind auf Unterstützung angewiesen.
Ein ehrenamtliches Bündnis aus Heidelberger Jugendparteien (Jusos, Junge Union, Grüne Jugend, Linksjugend, Junge Liberale) und dem Stadtjugendring Heidelberg bietet nun eine Vermittlungsplattform an. Die Website www.heidelberg-solidarisch.de bringt Hilfesuchende und Hilfebietende zusammen. Via Online-Formular können sich symptomfreie Helfende ab sofort registrieren und ab Montag, dem 23. März wird auch ein Call-Center besetzt (06221-3218203, Montag bis Freitag, zehn bis 14 Uhr). Für die Registrierung wird ein Name, eine Telefonnummer und der Stadtteil, in dem man helfen möchte, benötigt.
Am 13. März teilten die Heidelberger Jusos eine Druckvorlage mit dem Titel „Heidelberg solidarisch“ zur Verbreitung in der Nachbarschaft auf ihrer Facebook-Seite. Hilfsbedürftige können sich eintragen und erfahren Hilfe beim Einkaufen oder anderen wichtigen Tätigkeiten. Der Post hat mittlerweile über 140.000 Menschen erreicht. Die Nachfrage ist groß. „Wir haben gemerkt, dass es einen Bedarf gibt und gleichzeitig auch viele Nachrichten bekommen, dass Leute helfen wollen, aber leider im Umfeld niemanden kennen oder keinen Kontakt finden zu Leuten, die Hilfe brauchen. Daher möchten wir mit dieser Plattform Menschen zusammenbringen“, sagt Juso-Sprecher Daniel Al-Kayal.
Durch die überparteiliche Kooperation mit anderen Heidelberger Jugendgruppen entstand ein stadtweites Gemeinschaftsprojekt. Seit dem 19. März wird an der Einrichtung der Homepage und dem Call-Center gearbeitet. Auf der Homepage sind Richtlinien und Handlungsanweisungen für die Zusammenarbeit zwischen helfender und bedürftiger Person („Buddy“) aufgelistet. Die zu übermittelnden Daten werden vertraulich behandelt und unterliegen dem Datenschutz. „Heidelberg solidarisch“ leitet erhaltene Informationen ausschließlich an die betroffenen Personen weiter. Diese können daraufhin alles weitere telefonisch besprechen.
Solidarität ist das Gebot der Stunde. Um die Ausbreitung der Corona-Pandemie zu verlangsamen, sind Zusammenhalt und gegenseitige Entlastung in der Gesellschaft unerlässlich.
Von Nele Karsten
Tel.: 06221-3218203, Mo-Fr 10-14 Uhr)
Nele Karsten studiert Politikwissenschaft und Psychologie. Für den ruprecht schreibt sie seit 2019 über aktuelle Phänomene wie den Klimawandel und deren Auswirkungen. In ihren Glossen zeigt sie sich gesellschaftskritisch und geht dabei gern bis an die zynisch-sarkastische Schmerzgrenze.