Mittwoch, 18. März: Es ist kaum ein Unterschied zum Alltag festzustellen. Statt auf den inzwischen abgesperrten Spielplätzen bolzen Kinder teilweise auf der Straße. Es ist einer der ersten warmen Tage in diesem Jahr, was die Menschen trotz Infektionsgefahr auf die Straße treibt.
Abends sind Grüppchen feiernder Jugendlicher zu sehen: offenbar will der Beginn der „Coronaferien“ nach den Schulschließungen am Vortag gefeiert werden.
Freitag, 20. März: Die Altstadt wirkt beklemmend verlassen. Gaststätten und Geschäfte sind weitgehend geschlossen. Die wenigen Menschen auf der Straße sind Bauarbeiter, Handwerker oder haben offenbar Besorgungen zu machen, es ist kein einziger Tourist zu sehen.
Bei der Arbeit wird der ruprecht-Fotograf belästigt: Was das denn solle, fragt eine Passantin und will keine Erklärung akzeptieren. Die soziale Kontrolle beginnt offensichtlich zu greifen.
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Mo, 23. März: Die bundesweite Kontaktsperre gilt auch für Heidelberg. Eine Liste der Maßnahmen findet sich auf der Website der Bundesregierung.
Die Menschen machen regen Gebrauch von der Möglichkeit, ihre Wohnung zum Spazierengehen zu verlassen. Das Abstandsgebot wird dabei weitgehend ernst genommen. Das Verkehrsaufkommen ist zwar sichtbar geringer als sonst, aber die Straßen sind nicht ausgestorben. Dafür wurde die Polizeipräsenz erhöht.
Die Maßnahmen sollen für mindestens zwei Wochen gelten. Die tatsächliche Geltungsdauer dürfte deutlich darüber liegen.
von Nicolaus Niebylski
Nicolaus Niebylski studiert Biowissenschaften. Beim ruprecht ist er seit dem Sommersemester 2017 tätig – meist als Fotograf. Er bevorzugt Reportagefotografie und schreibt über Entwicklungen in Gesellschaft, Kunst und Technik. Seit November 2022 leitet er das Ressort Heidelberg. Zuvor war er, beginnend 2019, für die Ressorts Studentisches Leben, PR & Social Media und die Letzte zuständig, die Satireseite des ruprecht.