Zeitgleich mit dem nächsten Corona-Semester hat der „Lockdown Light“ begonnen. Das Theater musste seinen Betrieb also erneut einstellen. Doch für Studierende gibt es trotzdem gute Nachrichten: Sobald das Theater wieder geöffnet ist, gibt es für Studierende die Möglichkeit, sich zehn Tage vor einer Aufführung Freikarten zu sichern. Das ist entweder an der Theaterkasse in der Altstadt möglich oder gleich online.
Vorerst wird diese Kooperation finanziell durch Rücklagen des Studierendenrates getragen. Dazu wurde ein befristeter Vertrag zwischen StuRa und Theater unterschrieben. Läuft der Vertrag nach diesem Semester aus, steht offen, wie es weitergeht. Es muss also abgestimmt werden, ob die Studierenden einer Erhöhung des Semesterbeitrags um voraussichtlich ungefähr drei Euro zustimmen.
Doch schon jetzt steht fest, dass die Initiative ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist. Durch das Angebot wird besonders für solche Studierende die Hürde kleiner, ins Theater zu gehen, die sich den Besuch vorher nicht leisten konnten oder bisher vom elitären Ruf des Theaters abgeschreckt wurden. Neben dem Heidelberg-Pass arbeitet das Theater also weiterhin daran, soziale Ungleichheit zu bekämpfen und immer mehr Menschen ins Theater zu lotsen.
Für Theaterintendant Holger Schultze steht sowieso fest, dass Theater kein „Elite-Tempel“ sein darf, sondern für alle offen ist und sich aktiv bemühen muss, auch die Bevölkerungsgruppen anzusprechen, die sich sonst wenig vom Theater angesprochen fühlen. Das ist auch für die soziale Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur wichtig.
Abschließend lässt sich für die Studierenden festhalten: Ändert sich das Publikum des Theaters, muss das Programm nachziehen. Wird das Theater zu einem neuen Zuhause für Studierende, werden diese dort wohl auch mehr Expressionsmöglichkeiten finden. Für das Testsemester bedeutet das, dass die Studierenden das Theaterangebot unverbindlich testen können. Danach lässt sich besser entscheiden, ob man Teil des Theaters sein will.
von Williams Rothvoss-Buchheimer
Williams Rothvoss-Buchheimer studiert Anglistik und Germanistik im Master. Außerdem ist er Juror und Organisationsmitglied für den Heidelberger Autor:innenpreis 2021, Redaktionsmitglied für die Literaturzeitschrift klischée und schreibt seit 2020 für den ruprecht.