Die Universität Heidelberg beteiligt sich an einer landesweiten Aufklärungskampagne zu verschiedenen Formen von Gewalt und ruft Studierende zur Teilnahme an einem mit 500 Euro dotierten Ideenwettbewerb auf.
Im Frühjahr 2021 startet die Kampagne „Zieh einen Schlussstrich“ der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten. In ihrem Rahmen soll an den baden-württembergischen Hochschulen ein Zeichen für „ein respektvolles und partnerschaftliches Miteinander und gegen sexuelle Belästigung, Mobbing, Stalking und Diskriminierung“ (Quelle: Website der Universität Heidelberg https://www.uni-heidelberg.de/md/sued/aktuelles/ausschreibung_ideenwettbewerb.pdf) gesetzt werden. Auch die Universität Heidelberg organisiert eine eigene Campuskampagne unter dem Motto „Universität Heidelberg: Respekt leben, Vielfalt fördern, Miteinander gestalten“. Neben Vorträgen, Weiterbildungsveranstaltungen und einem Online-Tutorial zum Thema lädt die Universität auch zur Teilnahme an einem Ideenwettbewerb ein.
VertreterInnen des Landes und VertreterInnen aller Hochschulen Baden-Württembergs haben im August 2020 eine Resolution gegen sexualisierte Diskriminierung, sexuelle Belästigung und Gewalt unterschrieben, die ein Zeichen für respektvollen und partnerschaftlichen Umgang und gegen sexuelle Belästigung, Diskriminierung, Mobbing und Stalking an den Hochschulen setzen soll. Die Resolution setzt als konkrete Maßnahme fest, dass vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) Baden-Württemberg künftig eine Vertrauensanwältin oder ein Vertrauensanwalt gestellt und finanziert wird. Mit dem 15. November 2020 wurde Michaela Spandau, Fachanwältin für Strafrecht, auf diesen Posten bestellt. Als Vertrauensanwältin dient sie landesweit als spezielle Ansprechpartnerin und Rechtsberaterin für Fragen rund um sexuelle Belästigung, Gewalt und Diskriminierung.
Dr. Birgid Langer, Vertreterin der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten an wissenschaftlichen Hochschulen Baden-Württembergs (LaKoG), sagte hinsichtlich der Resolution: „Ich bin überzeugt, dass das der richtige Weg ist, dieser Art der perfiden Gewalt zu begegnen. Der Kampagnentitel ‚Zieh einen Schlussstrich‘ soll uns, Mann wie Frau, dazu ermutigen, gemeinsam gegen sexualisierte Diskriminierung und Gewalt anzukämpfen, um damit Taten und Tatorte sichtbar zu machen und dagegen vorzugehen“ (Quelle: Website des MWK Baden-Württemberg https://mwk.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-mwk/intern/dateien/Anlagen_PM/2020/Resolution_sexuelle_Belästigung_Statements_PM.pdf).
Als Auftaktveranstaltung der Heidelberger Campuskampagne wird am 11.01. ein Vortrag von Sabine Mohamed (Universität Heidelberg) und Dr. Katharina Mader (Wirtschaftsuniversität Wien) mit dem Titel „Diskriminierung – Eine Diskussion aus ethnologischer und ökonomischer Perspektive“ über Zoom stattfinden.
Außerdem wird es eine begleitende, universitätsweite Umfrage geben. Studierende der Philosophie in Heidelberg haben bereits im Südostasieninstitut, im Heidelberg Center für Transkulturelle Studien und im Institut für Anthropologie eine Umfrage zu sexueller Belästigung und Gewalt durchgeführt und ausgewertet, deren Bericht veröffentlicht wurde.
Studierende der Universität Heidelberg, die am Ideenwettbewerb unter dem Motto „Respekt leben, Vielfalt fördern, Miteinander gestalten“ teilnehmen wollen, haben bis zum 15.01. Zeit, mithilfe von Comics, Podcasts, Social-Media-Beiträgen oder anderen Medien das Thema der universitätsinternen Kampagne kreativ zu veranschaulichen und darüber aufzuklären. Die fünf von der Jury bestbewerteten Teilnehmenden werden auf der Kampagnenwebsite der Universität bekanntgegeben und gewinnen ein Preisgeld von 500 Euro.
Ulrike Bechtold
Ulrike Bechtold studiert Politikwissenschaften und Französisch und ist seit dem WiSe 2019/20 beim ruprecht dabei. Sie schreibt über Hochschulpolitik, studentische Aktivitäten in Heidelberg und lernt gerne bei interessanten Interviews die unterschiedlichsten Menschen und ihre Tätigkeiten kennen. Mit dem Sommersemester 2020 übernahm sie die Leitung des Ressorts Hochschule.