An der Uni wird zurzeit gewählt – wie im letzten Semester erneut über ein Webportal. Worum es genau geht und warum es in Zeiten der Pandemie umso wichtiger ist, sich zu beteiligen, wird im anschließenden Artikel näher beleuchtet.
Studentisches Engagement macht das Leben an den Universitäten und Hochschulen aus. Durch die Corona-Pandemie wird es aber stark eingeschränkt, da regelmäßige Treffen nicht regulär in Person stattfinden können. Viele studentische Gruppen sind auf Online-Formate ausgewichen und mussten sich mit neuen Formen des Austauschs zufriedengeben. Unter diesen Bedingungen ist es schwierig, neue Mitglieder anzuwerben, Projekte anzustoßen und durchzuführen. Auch bereits aktive Mitglieder sind durch die Online-Lehre und die eventuellen finanziellen Sorgen zusätzlichen Belastungen ausgesetzt. Da gerät das Engagement schnell in den Hintergrund, vor allem, wenn es sich dabei in Form einer weiteren Videokonferenz via Heiconf manifestiert.
Umso wichtiger ist es, dass viele Gruppen und Initiativen sich weiterhin engagieren. Besonders wichtig für die Studierenden ist und bleibt der Studierendenrat (StuRa), genauso wie die Fachräte und Fachschaftsräte. In ihnen werden Entscheidungen getroffen, die das Leben der Studierenden direkt betreffen, nämlich in ihren Fakultäten und Studienfächern. Seit Montag, dem 25.01.2021 wird gewählt, um wichtige Positionen in den genannten Räten neu zu besetzen.
Es finden gleichzeitig 60 Wahlen statt, die ausnahmslos online durchgeführt werden. Wie im Sommersemester erhielten alle wahlberechtigten Studierenden einen persönlichen Zugangslink zum Wahlportal der Universität per E-Mail. Durch die Anmeldung mit der Uni-ID und dem dazugehörigen Passwort sollen die Grundsätze einer allgemeinen, freien, geheimen, gleichen und unmittelbaren Wahl garantiert werden.
Rund 250 Kandidatinnen und Kandidaten treten an, um die Fachräte und Fachschaftsräte neu zu besetzen. Laut StuRa steht in 27 Fächern die Wahl des Fachschaftsrats an, während in 33 Fächern der Fachrat neu gewählt wird. Außerdem wird in der Fachschaft Anglistik abgestimmt, wer die Fachschaft im StuRa vertritt.
Dass der StuRa etwas bewegen kann, zeigt zum Beispiel die Corona-Sondersitzung vom 22. Januar. Unter dem Thema „Lehre und Lernen in Zeiten der Pandemie” diskutierten knapp 50 Studierende per Videokonferenz über die Probleme des Online-Semesters. In Kleingruppen wurden konkrete Forderungen zu Themen wie Klausuren, UB-Öffnungszeiten oder Online-Sprechstunden ausgearbeitet, die dann vor allen Beteiligten vorgestellt wurden. Hier konnten Studierende also direkt ihre Probleme und Verbesserungsvorschläge hinsichtlich der Online-Lehre einbringen und diese mit Kommiliton*innen und StuRa-Mitgliedern in handfeste Forderungen an die Uni umwandeln.
In der StuRa-Sitzung am 26. Januar wurde nun über Forderungen abgestimmt. Die Hälfte der zehn Anträge wurde via Dringlichkeitsbeschluss sofort verabschiedet, der Rest folgt laut StuRa vermutlich in 14 Tagen. Jetzt entscheiden die Universität und das Studierendenwerk über die Umsetzung der Maßnahmen.
Die Arbeit des StuRa und der Fach- und Fachschaftsräte betrifft uns alle. Deswegen ist es immer wieder wichtig, sich in Prozessen wie der Wahl einzubringen. Bis Dienstag, 02.01.2021, kann noch online gewählt werden, eine Anleitung findet ihr auf der Webseite des StuRa. Um 12:00 schließen die Portale, aber noch habt ihr die Möglichkeit, eure Stimme abzugeben und mitzuentscheiden, wer euer Fach in Zukunft vertreten soll und wie.
Julia Liebald
...studiert Geschichte und Germanistik und ist seit 2020 beim ruprecht aktiv. Nach der Leitung der Ressorts Studentisches Leben und Weltweit interessiert sie sich inzwischen vor allem für das Layout.