Die Theaterflatrate ist ein großer Erfolg. Der Stura hat beschlossen, das Angebot fortzuführen
E
s ist Dienstag, der 2. November. Stura-Sitzung in der Albert-Ueberle-Straße, heute steht die Theaterflatrate für Studierende auf der Tagesordnung. Seit dem Sommersemester 2021 hatten alle Heidelberger Studierenden die Möglichkeit, kostenlos verschiedenste Veranstaltungen des Theaters zu besuchen. In einem Testsemester sollte das Interesse an dem Angebot untersucht werden, bevor eine langfristige Entscheidung zur Finanzierung getroffen wird.
Peter Abelmann, einer der beiden Vorsitzenden der Verfassten Studierendenschaft, hat die Flatrate für Studierende entscheidend mitverhandelt. Als in der Referatekonferenz e
ine Anfrage des Theaters vorgestellt wurde, nahm er sich dem Projekt an: „Es war für mich einfach ein Anliegen, weil ich mir dachte, da sind so viele junge Menschen, die so nahe am Theater sind, aber nicht reingehen. Weil sie nicht wissen wie, weil sie Hemmungen haben. Manchmal ist es auch der Preis, aber eben aus verschiedenen Gründen, weil die Hemmschwelle zu hoch ist.“
Nach mehreren Verhandlungsrunden mit Interessierten und dem Theater wurde das Probeabo für das Sommersemester beschlossen. Dabei war es ein wichtiges Ziel, durch Werbung im Stadtgebiet auf die Flatrate aufmerksam zu machen, wie Peter betont. Im Fokus stand nicht die Finanzierung der Karten, sondern der Versuch, den Studierenden das Theater näherzubringen.
„Das Theater als Institution ist mir einfach wichtig: als Ort der kulturellen Identität, als Ort des In-Kontakt-Kommens, der Unterhaltung.“
Der Versuch, Studierenden das Theater näherzubringen
Jetzt läuft das Testsemester aus, und in der Stura-Sitzung wird abgestimmt, wie es weitergeht mit der Theaterflatrate. Es kommt zu einer fast einstimmigen Entscheidung: Das Angebot wird fortgeführt, zumindest für das Wintersemester 2021/22. Aus den drei Preismodellen entscheidet sich der Stura für die Vollversion für 80 000 Euro, in der alle Vorstellungen des Theaters und weitere Angebote wie das Weihnachts- und Silvesterprogramm oder das Tanzfestival enthalten sind.
Finanziert wird das Testabo erneut aus Rücklagen. Eine Änderung gibt es allerdings: Schon seit dem ersten Oktober können die Karten nicht mehr zehn, sondern nur noch fünf Tage vor der Vorstellung online gekauft werden. Das sei dem Wechsel zum Normalbetrieb im Theater geschuldet. Wie es langfristig mit der Theaterflatrate weitergeht, ist noch unklar. Vermutlich im kommenden Sommersemester soll es eine Abstimmung unter den Studierenden geben, um eine mögliche Finanzierung über den Semesterbeitrag zu legitimieren.
Bisher war die Kooperation aber ein voller Erfolg: Im Sommersemester wurden trotz der Einschränkungen durch Corona 1500 Karten abgegeben, in diesem Wintersemester schon jetzt an die 2000. Viele Studierende sind begeistert von der Möglichkeit und nutzen das Angebot. Auch aus anderen Städten gab es positives Feedback zum Projekt. Peter Abelmann ist zufrieden: „Es war einfach krass, wie die Studierenden das angenommen haben. Manche Studierende haben berichtet, dass sie jetzt schon drei Mal drin waren, das erste Mal ins Theater gegangen sind. Und das ist schon cool!“
Von Julia Liebald
...studiert Geschichte und Germanistik und ist seit 2020 beim ruprecht aktiv. Nach der Leitung der Ressorts Studentisches Leben und Weltweit interessiert sie sich inzwischen vor allem für das Layout.