Der Wirtschaftsnobelpreis ging dieses Jahr an die drei amerikanischen Ökonomen Phillip Dybvig, Douglas W. Diamond und Ben Bernanke für ihre Forschung über „Bank-Runs“. Ein Bank-Run passiert, wenn die Menschen nicht mehr glauben, dass sie ihr Geld auch später noch von der Bank bekommen. Banken lassen das Geld, das Menschen bei ihnen auf dem Konto anlegen, nicht einfach herumliegen. Stattdessen verleihen sie es etwas teurer weiter. Damit verdienen sie Geld.
Normalerweise ist das kein Problem, denn die meisten Menschen sind ganz zufrieden damit. Daher müssen Banken nur einen kleinen Teil des Geldes, das sie ihren Anlegern schulden, wirklich bereit halten. Wenn viele Leute aber plötzlich ganz viel Geld brauchen, oder wenn eine Bank etwas völlig falsch gemacht hat, kann das Vertrauen in die Banken verloren gehen. Dann wollen viele Menschen auf einmal ihr Geld abheben, da sie Angst haben, dass sie es später gar nicht mehr bekommen.
Für eine Bank ist das ganz schlimm, weil sie das Geld oft gar nicht selbst hat. Im schlimmsten Fall kann die Bank ihren Kund:innen gar nichts mehr auszahlen, und viele Menschen verlieren ihr Geld.
Die Männer, die jetzt den Nobelpreis bekamen, haben all das mit Mathe beschrieben. Der bekannteste von ihnen ist Ben Bernanke. Er leitete einmal eine besonders wichtige Bank. Damals ging es den Banken nicht so gut, und Bernanke konnte seine Ideen in der echten Welt ausprobieren. Die beiden anderen Preisträger sind Professoren für Volkswirtschaft an bekannten amerikanischen Universitäten. Sie denken schon ganz lange über Banken und andere Teile der Wirtschaft nach.