Von Skinny-Jeans, Bananenbrot und Co.: Spannender Generationenwechsel unter Studierenden. Wozu gehörst du?
Ihr Lieben, habt auch ihr in den letzten Semestern faszinierende Vorgänge auf dem Campus bemerkt? Und nein, damit ist weder der Abgang unseres heißgeliebten Bernies noch die anhaltende Umrüstung der Bibfront gemeint (ist die Turmspitze eigentlich wieder aufgetaucht?).
Es handelt sich vielmehr um eine hochspannende Phase hinsichtlich der noch – oder schon – studierenden Generationen, die sich gerade zeitgleich durch die hiesige Studienlandschaft tollen. Nicht die verschiedenen Bubbles haben es mir angetan, es sind Alterskohorten. Was passiert, wenn noch-studierende Millennials auf mitten-im-Studium-steckende Gen Z treffen? Aufregend!
Man nehme eine Portion Facebook, mische etwas Instagram dazu und garniere das Ergebnis mit einer Prise Tiktok. Oder: „Wann hat dich Corona getroffen? Nach, während, oder vor dem Abitur?“ Momentan kursieren überall Studien im Internet bezüglich sinkender Arbeitsmoral. Die hochgelobte Gen-Z-Work-Life-Balance, die den Fokus mehr auf Life legt, statt auf Work, kann ich unter meinesgleichen im Jurastudium jedenfalls nicht erkennen.
Klischeedenken ahoi, Stereotype steuern einen Großteil unserer Wahrnehmung. Die Übergänge sind fließend und vermeintliche Merkmale niemals verbindlich. Eingeteilt wird zwar nach Geburtsjahr, aber ich weiß schon, auch unter den Erstis gibt es Millennials. Oder Boomer. Dennoch ist es genial, wie man allein anhand der Hosenform ausmachen möchte, welcher Generation man angehört: von High-Waist Skinny Jeans zu Low-Waist Schlaghose – eine wilde Reise. Where worlds collide!
Wobei, kollidiert da eigentlich irgendwas? Außer der Offensive Side Eyes der Millennials, wenn die Jungspunde Avocadotoast und Bananenbrot in ihrer Mittagspause auspacken? Forschende erklären, dass sich Gen Z als erste von Kindesbeinen an digital aufgewachsene Generation auszeichnet. Da könnte man frech behaupten, dass Millennials also noch an Tageslichtprojektoren gewöhnt seien. Diese wuchtigen Maschinerien, die brummend sogar den:die Professor:in übertönten – nichts verpasst.
Vielleicht mache ich es also eher an der Kommunikation fest: Wie wäre es mit Smileys aus Klammer, Punkt und Strich vs. Emojis und krassem Stickergame? Oder an der steigenden Anglizismusrate mit jüngerer Generation? „Safe!“
Ich meine: „Choose your fighter“ und ich sage dir, wann du geboren bist.
1. HubbaBubba, Gameboy und Nintendo DS, Converse, Einrad, Tumblr, Ballerinas.
2. Doodle Jump, Eos Lip Balm, Polaroids, Adidas Superstars, Wii & Sims, Waveboard.
3. Nike Air Force, Tiktok-Tänze, Nintendo Switch, Vapes, Bubble Tea, Hoverboard.
Übrigens: Auch wenn Sozialforschende die Generationen fleißig labeln, liebe ich den bunten Campus, in dem auch Millennials Bananenbrot futtern und frischgebackene Abiturient:innen High-Waist tragen. Ist doch egal, welcher vermeintlichen Generation man angehört. Oder was meint ihr?
Ein Kommentar von Anneliese Heindel
Anneliese Heindel studiert offiziell Jura und versucht sich an Ethnologie. Beim ruprecht steht sie für presserechtliche Fragen zur Verfügung und schreibt seit Herbst 2022 über alles Faszinierende und was sie sonst so loswerden möchte.
...hat in Heidelberg Informatik studiert und war zwischen 2020 und 2023 Teil der ruprecht-Redaktion. Ab dem WiSe 2021 leitete er das Feuilleton und wechselte im WiSe 2022 in die Leitung des Social-Media-Ressorts. Im Oktober 2022 wurde er zudem erster Vorsitzender des ruprecht e.V. und hielt dieses Amt bis November 2023.