Der Unishop im Neuenheimer Feld öffnet heute zum vorerst letzten Mal. 3500 Studierende haben bereits eine Petition für den Erhalt des Geschäfts unterschrieben.
Die meisten Studierenden, die sich regelmäßig im Neuenheimer Feld aufhalten, werden ihn kennen: Den Unishop. Ob eine schnelle Mate vor der Vorlesung, Schokolade zur Motivation für die anstehende Bib-Session oder ein belegtes Brötchen in der Mittagspause, der Laden war 50 Jahre lang eine sichere Anlaufstelle, um akute Studibedürfnisse zu erfüllen. Nun öffnet er am 22.12. zum letzten Mal seine Türen.
Die Inhaberin Frau Thiel hatte den charmanten Familienbetrieb 1992 von ihrer Mutter übernommen. Eröffnet wurde er 1974 von ihrem Vater. Nun geht Frau Thiel in den Ruhestand, nachdem sie und ihre Mitarbeiter:innen in den letzten Jahrzehnten für die Versorgung von tausenden Studis und Mitarbeiter:innen der Uni gesorgt haben.
Eigentlich wollte anschließend Jenny Salchow, die seit 2 Jahren im Unishop arbeitet, den Laden weiterführen. Allerdings hat sie sich aus privaten Gründen nun doch dagegen entschieden, sich selbstständig zu machen.
Wie beliebt der Unishop ist, zeigt auch die Petition “Der Unishop bleibt!“, die von Studierenden gestartet wurde. Innerhalb von zwei Tagen wurden über 2000 Unterschriften gesammelt. Mittlerweile sind es schon über 3500. So kurz vor der Schließung konnte die Petition diese zwar nicht mehr verhindern, allerdings zeigt sich Salchow optimistisch, dass sie trotzdem etwas bewirken wird. „Die Petition kann dafür sorgen, dass der Laden in Zukunft ein Unishop bleibt und hier nicht einfach nur eine Bäckerei eröffnet.“, sagte sie uns.
Der Unishop sei nämlich viel mehr als nur ein Ort, an dem man sich ein Brötchen holt. Er sei auch ein Ort der Begegnung, mit dem viele Geschichten verbunden sind. Neben Snacks und Getränken gibt es außerdem Schreibwaren und eine Auswahl an Lebensmitteln, wie in einem kleinen Supermarkt.
Die Ladenfläche wird vom Land vermietet, die Uni selbst hat nur indirekten Einfluss auf dessen zukünftige Verwendung. Mit dem Rückhalt von tausenden Unterstützer:innen kann also vielleicht erreicht werden, dass bei der Auswahl des Nachmieters auf den Wunsch der Studierenden geachtet wird, wieder einen Laden im Stil des bisherigen Shops zu eröffnen. Bis dahin müssen die Studis für die schnelle Mate zwischendurch wohl den weiten Weg zum Rewe oder die teuren Preise im Café Botanik auf sich nehmen.
Von Silas Janke
...studiert Übersetzungswissenschaft im Master und fotografiert seit dem Wintersemester 2023/2024 für den ruprecht.