Ob ihr wirklich richtig steht, merkt ihr, wenn ihr Blaulicht seht
Weed, Gras, Marihuana, Mary Jane, pot, dope, Ganja, Bubatz. Unzählige Synonyme bezeichnen die getrockneten Blüten der weiblichen Hanfpflanze. Seit Jahrtausenden wird das Rauschmittel konsumiert und ist heutzutage bei Alt-68ern genauso beliebt wie unter Studierenden. Die weltweit am häufigsten konsumierte illegale Droge ist seit dem 1. April 2024 in Deutschland legalisiert.
Hier die wichtigsten Regelungen in Kürze: 25 Gramm Cannabis darfst du durch die Gegend schleppen und der Besitz von 50 Gramm sind in den eigenen vier Wänden erlaubt. Volljährige Hobbygärtner:innen dürfen zu Hause bis zu drei Mariuhanapflanzen züchten, müssen bezüglich der Geruchsbelästigung jedoch auf die Nachbarn Rücksicht nehmen. Der öffentliche Konsum in Sichtweite (bzw. im Abstand von 100 m) zu Schulen, Kitas, Spielplätzen, etc. sowie in Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr ist weiterhin verboten.
Wie im Straßenverkehr ist gegenseitige Rücksichtnahme der Schlüssel für ein entspanntes Miteinander. Man geht auch nicht über rote Ampeln, wenn Kinder zugucken. Wo es sich in High-delberg besonders lohnt, entspannt (und ganz legal) einen zu piefen, haben wir in der großen „Stoners be like: I know a spot“-Karte für euch zusammengefasst.
Low-Budget Neulinge
Gras kennst du von Partys und deinem Kumpel aus der Skaterszene. Jetzt willst du selber mal was anbauen. Im Fokus steht für dich: möglichst geringe Kosten und möglichst wenig Aufwand. Gesamtkosten: 30 – 60€
Setup & Ablauf
Vorgezogen werden die Pflanzen in kleinen Plastiktöpfen auf der Fensterbank. Später kommen die Sämlinge direkt in einen Sack Blumenerde aus dem Discounter. Die Säcke stellst du auf den Balkon, wo sie immerhin den halben Tag Sonne abbekommen.
Nach einer Woche hat ein Eichhörnchen mit Fressflash eine deiner Pflanzen gefressen, aber egal: Abgang ist immer. Die anderen Pflanzen wachsen langsam, aber stetig. Düngen und solchen Schnickschnack lässt du lieber sein und irgendwann bilden sich zarte Blüten. Die kleinen Buds werden immer größer und duften verheißungsvoll, sodass du sie erntest, sobald die Blätter langsam gelb werden.
Trocknen
Zunächst versuchst du, die Pflanzen in deinem Zimmer zu trocknen. Nach drei Tagen beschweren sich deine Mitbewohnenden über den Geruch, weswegen dein Kraut auf den Balkon umzieht. Bei gutem Wetter klappt das ganz gut und bald wird es Zeit für eine erste Verkostung.
Endprodukt
Du hast etwa 5 – 25 Gramm Gras produziert. Das Endprodukt ist recht blättrig und die Buds sind nicht sehr dicht. Auch der THC-Gehalt ist maximal halb so hoch, wie von der Seedbank angegeben, aber mit dem psychedelischen Rausch von „genmanipulierter Haze Scheiße“ (Zitat Lommbock) kannst du eh nicht viel anfangen.
Auch wenn dein Kraut geschmacklich niemanden umhaut und etwas im Hals kratzt, für ein paar entspannte Abende reicht es allemal.
Botanikbegeisterte
Tomaten züchtest du eh schon auf deinem Balkon. Ein paar Hanfpflanzen sind jetzt auch geplant. Für dieses Projekt bist du bereit, auch mal in den Baumarkt zu fahren. Gesamtkosten: 100 – 200€
Setup & Ablauf
Dein Set-Up spiegelt einen bunten Mix aus Improvisation, Hobbygärtnerei und angelesenem Fachwissen wieder. Du setzt auf torffreie Gemüseerde gemixt mit Kompost und für die Anzucht auf ein kleines LED-Panel. Ein kleiner Ventilator sorgt für die notwendige Luftzirkulation, damit die Sämlinge nicht spargeln.
Sobald die Pflanzen gut entwickelt sind, kommen sie auf den sonnigen Südseitenbalkon oder in den lichten Garten. Einmal die Woche gießt du mit Bio-Flüssigdünger, ansonsten bekommen deine Babys Wasser aus der Regentonne. Die Pflanzen schießen in die Höhe, bilden kräftige Buds und beglücken die halbe Nachbarschaft mit ihrem Geruch.
Trocknen
Beim Trocknen wird improvisiert. Für anderthalb Wochen sperrst du das Gästeklo. Die Tür wird mit Panzertape mehr oder weniger geruchsdicht abgeklebt. Nach zwölf Tagen knacken die Zweige beim brechen und du weißt, es ist Zeit für den Aushärtungsprozess in Einweggläsern.
Endprodukt
Deine 30 – 70 Gramm Ganja aus Eigenproduktion können sich sehen lassen. Vor allem die Bioqualität deiner Blüten und deine investierte Leidenschaft überzeugen. Beim Verkosten deiner homegrow-Knospen kommst du voll auf deine Kosten.
Auch wenn der THC-Gehalt nicht ganz dem Maximum entspricht, gibt es kaum ein besseres Gefühl, als die eigene Ernte ganz entspannt im grünen Garten vor der Haustür zu genießen.
Edelgrower:innen
Du wartest schon lange auf die Legalisierung. Was für andere das Rennrad oder Gaming-Setup ist, ist für dich hochwertiges Ganja und entsprechendes Equipment für den Eigenanbau. Gesamtkosten: 600 – 800€
Setup & Ablauf
Schon als das Gesetz zur Legalisierung den Bundesrat passierte, ging‘s für dich in den nächsten Growshop. Mit Growzelt, Natriumdampflampe, vorgefertigtem Erdmix, Umluft- und Abluftsystem inklusive Aktivkohlefilter beginnst du deinen Grow. Beim Düngen passt du das N-P-K-Verhältnis immer wieder an und nach einigen Wochen beginnst du mit High-Stress-Training, um den Ertrag der Pflanzen zu maximieren.
Sobald deine Pflanzen bis kurz unter die Lampe wachsen, leitest du die Blütephase mit einer Veränderung der Belichtungsdauer ein. Wenn etwa zwei Drittel der Trichome auf den dicken Buds milchig gefärbt sind, erntest du deine prall gefüllten Pflanzen.
Trocknen
Zum Trocknen hängst du deine Ernte in das frisch desinfizierte Growzelt. Sobald deine Ernte den Knacktest besteht, trimmst du die Buds und steckst sie in große Gläser für die veredelnde Fermentation. Nach mehreren Wochen ist dein Gras perfekt ausgehärtet und ready für die finale Verkostung.
Endprodukt
Der Grow hat dir 75 – 150 Gramm perfektes Marihuana in Form von harzigen, festen Buds eingebracht. Ein Unterschied zu einem professionellen Produkt ist kaum erkennbar.
Geschmacklich überzeugt dich dein Haze mit fruchtigen Zitrusaromen, einem Hauch von Pfeffer und einem erdigen Abgang. Die fast 25 Prozent THC-Gehalt befördern deinen Körper und Geist ganz smooth in die Stratosphäre.
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...leitet Weltweit und studiert nebenbei Geographie in Kombination mit Politikwissenschaft.
Interessenschwerpunkte: ferne Länder, Tagespolitik, Botanik & Sport.
…hielt schon immer gerne eine Zeitung in der Hand. Seit Frühling 2023 kann er seine Begeisterung für den Journalismus beim ruprecht ausleben.
Nicolaus Niebylski studiert Biowissenschaften. Beim ruprecht ist er seit dem Sommersemester 2017 tätig – meist als Fotograf. Er bevorzugt Reportagefotografie und schreibt über Entwicklungen in Gesellschaft, Kunst und Technik. Seit November 2022 leitet er das Ressort Heidelberg. Zuvor war er, beginnend 2019, für die Ressorts Studentisches Leben, PR & Social Media und die Letzte zuständig, die Satireseite des ruprecht.
...studiert Kunstgeschichte und Politikwissenschaft, seit 2021 schreibt sie über Kurioses aus Politik, Kultur und dem studentischen Leben
...studiert Physik und schreibt seit Oktober 2019 für den ruprecht. Besonders gerne widmet sie sich Glossen, die oft das alltägliche Leben sowie wissenschaftlichen oder politischen Themen. Sie leitete erst das Ressort Hochschule und später das Ressort Wissenschaft.
...studiert Physik im Bachelor und schreibt seit Ende 2023 für den ruprecht. Sie interessiert sich besonders für Wissenschaftskommunikation und Berichte aus Musik, Film und Fernsehen.
...studiert irgendwas mit Naturwissenschaften (Molekulare Biotechnologie) und schreibt seit Sommersemester 2023 für den ruprecht. Neben der Leitung der Bildredaktion ist er vor allem für Illustrationen, Wissenschaft und Satire immer zu haben.