Die Verfasste Studierendenschaft muss 2020 umziehen. Wird die Alte Geographie im Neuenheimer Feld das neue Studierendenhaus?
In den vergangenen Semesterferien erhielt die Verfasste Studierendenschaft (VS) ein Angebot, zukünftig neue Räumlichkeiten im Neuenheimer Feld zu beziehen. Bei einem Verhandlungsgespräch mit der Universität wurde nun die Möglichkeit diskutiert, den Studierendenrat (StuRa) im Gebäude der Alten Geographie, Im Neuenheimer Feld 348, unterzubringen.
Bereits beim Einzug der FSK 2005 in die aktuellen Räumlichkeiten in der Albert-Ueberle-Straße wurde eine langfristige Belegung ausgeschlossen. Aufgrund einer Generalsanierung müssen deshalb die VS sowie die Institute der Ethnologie und der Islamwissenschaft, die in selbigem Gebäude untergebracht sind, bis 2020 ein neues Domizil finden. Der StuRa möchte durch diesen Umzug seine Lage verbessern und sich mindestens einem der Campus anschließen. Dies wäre besonders für die Nutzung einiger Angebote der VS für die Studierenden von Vorteil, da die derzeitige Erreichbarkeit der VS-Räume eine große Hürde darstellt.
So soll jedoch nicht nur der Verwaltungsapparat der VS umziehen, sondern das Gesamtkonzept eines Studierendenhauses verwirklicht werden. Hierzu wurde bereits im vergangenen Jahr der Antrag im StuRa gestellt, ein Studierendenhaus für die VS einzurichten, zu dessen Umsetzung sich die AG Studierendenhaus gründete. Angedacht ist die Einrichtung eines Hauses, welches Sitzungs- und Verwaltungsräume für die VS beinhaltet sowie Räumlichkeiten für Hochschulgruppen, Fachschaften und Initiativen. Auch ein selbstverwaltetes Café liegt im Bereich der Möglichkeiten.
Bei einem Sondierungsgespräch mit der Pressesprecherin Marietta Fuhrmann-Koch und Alexander Matt vom Bau- und Liegenschaftsamt der Universität wurden laut Aussage des StuRa ausgelotet, wo es für die VS hingehen könnte. Räumlichkeiten in der Altstadt und in der Nähe des Campus Bergheim wurden ausgeschlossen. Zur Diskussion steht nun das Gelände der Alten Geographie im Neuenheimer Feld. Eigentlich wollte das Land dieses Gebäude verkaufen, kann sich jedoch die VS als Erbpächter vorstellen.
Da das Gebäude derzeit nicht bezugsfertig ist, wurde in der Sitzung der Referatekonferenz im September zunächst ein finanzieller Rahmen von 5000 Euro festgelegt, um ein Baugutachten des besagten Gebäudes anzufordern. Das Baugutachten soll klären, ob bei einem Umzug auf das Gelände der Alten Geographie eine Kernsanierung oder ein Neubau nötig wären. Die Universität könnte dabei als Bauherr fugieren. Ein Neubau hätte für die VS den Vorteil, die Räumlichkeiten vollkommen frei an die Bedürfnisse der VS anpassen zu können. Allerdings ist bislang nicht klar, ob die VS einen Neubau finanzieren könnte, da es ihr laut Landeshochschulgesetz nicht möglich ist, Kredite aufzunehmen.
Bislang wurde das Baugutachten durch die VS jedoch nicht in Auftrag gegeben und auch die Universität wollte auf Anfrage des ruprecht zum Angebot der Alten Geographie keine Stellung beziehen.
Von Maren Kaps
Nachtrag
Nach Redaktionsschluss hat sich die Pressesprecherin der Uni Marietta Fuhrmann-Koch zu der Möglichkeit eines Studierendenhauses für die VS gegenüber dem ruprecht geäußert. Frau Fuhrmann-Koch zufolge, habe sich in einem Gespräch mit dem Vorsitz des StuRa der Rektor, Herr Eitel, signalisiert, dass das Rektorat derartige Pläne, sollte die Verfasste Studierendenschaft diese langfristig verfolgen, unterstützen würde. Darüber hinaus seien mit dem Leiter des Dezernates Bau und Liegenschaften, Herrn Alexander Matt, in einem Sondierungsgespräch mögliche Standorte für ein Studierendenhaus andiskutiert worden. Sie verwies jedoch auch darauf, dass nun die Vertreter der Verfassten Studierendenschaft am Zuge seien, einen Katalog der Nutzungsanforderungen als Grundlage für weitere Gespräche zu erstellen. (leh)