Am kommenden Sonntag findet die erste Liveshow des Duos von ExzellenzUnsinn im Romanischen Keller statt. In einem Gespräch erzählt Tobias Käp, eine Hälfte des Duos, was die Zuschauer erwartet, warum Kunst bezahlbar sein muss und warum Heidelberg gute Comedy braucht.
Am kommenden Sonntag findet eure Show, Exzellenzunsinn, statt. Was genau erwartet den Zuschauer?
Tobias Käp: Wir machen sowas wie eine Late Night Show. Wir haben einen Musiker, der den Abend mit Musik begleitet. Dann haben wir verschiedene auch schon bekannte Künstler, wie Florian Simbeck, Amir oder Sertaç Mutlu und einen Newcomer, Denis Mathus aus Mannheim. Es ist also keine Mixed Show im klassischen Sinne wie zum Beispiel die offene Bühne, wo viele auch Nummern zum ersten Mal ausprobieren. Die Künstler haben schon Erfahrung und probieren sich hier nicht zum ersten Mal aus.
Es wird auch Florian Simbeck, den viele aus dem Duo Erkan und Stefan kennen auftreten. Das ist ja schon sehr viel mehr Erfahrung?
Ja, aber er möchte nicht so auf diese Rolle reduziert werden. Er tritt als Florian Simbeck auf, darauf besteht er auch. Das ist zwar ein Appetizer die Leute noch ein bisschen zu locken. Aber es soll nicht der eigentliche Grund sein, warum man kommen sollte.
Wie kamst du auf die Idee zu der Show?
Wir haben eine Podcast seit 2013 auf exzellenzunsinn.de. Das war das erste Projekt in die Richtung und ich habe mit meinem Partner Fabian erstmal geschaut wie sich das entwickelt. Das Projekt hat viele Veränderungen mitgemacht. Am Anfang haben wir damit begonnen spontane Folgen zu machen. Dann irgendwann vorbereitete Sendungen. Irgendwann hatte ich die wahnwitzige Idee, das auf der Bühne zu machen. Nur wir zwei, reden so wie immer nur vor Live Publikum. Das haben wir aber wieder verworfen. Dann hab ich mir was anderes überlegt. Dabei kam diese Show raus.
Wie liefen die Vorbereitungen ab?
Ich habe ein paar Kontakte. Die Leute habe ich einfach mal ganz generell angefragt. Dann habe ich ein Konzept entworfen. Dann musste ich erstmal viele Anträge stellen, um das finanziert zu bekommen. Der StuRa bezahlt da zum Glück ziemlich viel.
Das heißt du bekommst hilfreiche Unterstützung vom StuRa?
Ja, es ist wirklich eine Menge Geld für zwei Veranstaltungen, die so noch nicht getestet wurden. Das ist schon ein großer Vertrauensvorschuss, den ich da bekommen habe. Das weiß ich sehr zu schätzen.
Wofür brauchst du so viel Geld?
Ich sage Künstler und Kunst müssen gut bezahlt werden. Es ist ja auch nicht nur 20 Minuten Auftritt, die Aufwand machen. Der Auftritt muss vorbereitet werden und die Leute müssen nach Heidelberg kommen und wieder zurück. Die Künstler sind auf jeden Fall alle sehr gut bezahlt. Sie kriegen auch eine Fahrtkostenpauschale, damit sie am Ende nicht im Minus rauskommen. Das war mir wichtig.
Und warum genau diese Comedians?
Generell bin ich dafür, dass so ein Projekt immer mit einem Anspruch an Qualität durchgeführt wird. Sowas steht und fällt wirklich mit Qualität. Und ich will jetzt nicht sagen, dass alle Newcomer schlecht sind. Viele, die bei der offenen Bühne auftreten, haben ihre Ideen bisher noch nie getestet oder treten zum ersten Mal vor Publikum auf. Das wird hier nicht der Fall sein.
Es sind also schon richtige Profis?
Ja, der eine mehr, der andere weniger. Ich habe hohe Ansprüche an mich und möchte das auch so professionell wie es mir möglich ist auch durchführen. Ich bin auch froh, wenn ich am Sonntag auf der Bühne stehe und alles gemacht ist.
Wie seid ihr denn an die Leute gekommen?
Ich kenne alle persönlich. Die meisten haben mich auch schon mal auf einer Bühne gesehen. Dann hab ich angefragt und sie hatten Lust die Show mit mir zu machen.
Hast du Comedy Vorbilder?
Ich finde das mit den Vorbildern immer schwierig, weil man dann leicht dazu kommt, jemanden zu kopieren. Aber es gibt natürlich schon Leute, die ich ziemlich hart feiere. Also wenn es in den englischen Raum geht auf jeden Fall Bill Burr, Louis C.K. und Seth Rogen. Im deutschen Raum definitiv Maxi Gstettenbauer, Reinald Grebe und Hagen Rether. Aber wie gesagt, man muss in der Szene auch ein Alleinstellungmerkmal haben. Wenn du nur kopierst, wirst du wie ein schlechter Facebook-Status, den man schon tausendmal gesehen hat. Ich glaube da bin ich schon besser.
Ist Comedian zu werden ein realistischer Berufswunsch für dich?
Es wäre schon sehr toll. Aber man muss da sehr viel investieren. Nicht nur Zeit, sondern auch richtig viel Geld. Als Newcomer bekommt man kaum was. Manchmal bekommt man die Fahrtkosten erstattet, aber das auch nur selten. Wenn man da natürlich in Berlin oder Köln wohnt, hat man die Locations direkt vor der Haustür, aber Heidelberg ist, was das angeht – tot. Das ist ein bisschen schade, weil Heidelberg eigentlich viel Potential hat. Auch deswegen wollte ich so eine Show auf die Beine stellen. Wenn es nichts gibt, muss ich es halt selbst machen.
Wie viel kostet der Eintritt?
Der Normalpreis ist fünf Euro. Warum fünf? Weil man das am besten wechseln kann. Es gibt aber auch eine Spendenkasse. Wir hoffen natürlich, dass darüber noch ein bisschen Geld reinkommt. Denn für Studierende ist der Eintritt kostenlos. Es ist deshalb von Vorteil Plätze zu reservieren.
Reservierung werden unter exzellenzunsinn@gmail.com angenommen.
Weitere Inforamtionen unter exzellenzunsinn.de
Das Gespräch führte Esther Lehnardt