Der seit 2002 im Internet kursierende Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung ist mittlerweile ein beliebtes Diskussionsthema im Vorfeld der Wahlen – für die Wahl des Studierendenrats konzipierte nun das Referat für Politische Bildung in Heidelberg, unter technischer Beihilfe der Fachschaft MathPhysInfo und dem EDV-Referat, erstmals eine solche Krücke für die an der Peripherie der Hochschulpolitik stehenden Studenten: Den Studi-O-Mat. Ein Praxistest.
Grundsätzlich ist der Aufbau des Studi-O-Mats ähnlich wie der des Wahl-O-Mats – es gibt verschiedene Thesen, zu denen man sich mit „Zustimmung“, „Neutral“ und „Ablehnung“ positionieren kann. Je nach Bewertung der These erhalten hochschulpolitische Gruppen ähnlicher Meinung zwei Punkte, mit leicht abweichender Meinung einen Punkt und bei gegensätzlicher Meinung keine Punkte. Bei manchen Thesen fällt die Entscheidung leicht, manche erhalten sofort „Zustimmung“ und „These doppelt gewichten“, womit die Punkte doppelt gezählt werden, wenn einem etwas besonders am Herzen liegt, bei anderen gestaltet es sich schwieriger. „Zustimmung“ mit einem aber? Leider keine Option – würde aber wahrscheinlich auch den Rahmen der Möglichkeiten sprengen. Zu verschiedenen Thesen, deren Bedeutung Outsidern der Hochschulpolitik nicht ganz ersichtlich sein könnte, sind Erklärungen vorhanden, die wildes googeln überflüssig machen.
Am Ende werden die Punkte zusammengerechnet und die Gruppen werden nach prozentualer Übereinstimmung aufgelistet – ganz oben die Gruppen mit höchster Übereinstimmung. Fun Fact: Stimmt man allen Thesen zu landet man bei der.Linken SDS, lehnt man alle ab, beim Ring Christlich Demokratischer Studenten. Für die besonders Interessierten stehen auch bei manchen Gruppen Links zur Verfügung, über die man auf deren Webseiten gelangt.
Fazit:
Wichtig ist und bleibt bei diesen technischen Hilfsmitteln zur politischen Orientierung zu beachten, dass sie kein Ersatz dafür sind, sich mit Politik auseinanderzusetzen und auch kein solches sein sollen. Für den groben Überblick über die Hochschulpolitik ist der Studi-O-Mat enorm praktisch und auch sehr benutzerfreundlich, aber man sollte sich bewusst sein, dass alle zur Auswahl stehenden Thesen vom Referat für Politische Bildung gefiltert wurden – sicherlich aus praktischen und nicht ideologischen Gründen, aber dennoch gefiltert. Will man sichergehen, dass man in der Hochschulpolitik repräsentiert wird, bleibt nur eins: Informieren, Wählen, Diskutieren und Mitmachen.
Von Viola Heeger