Das Berliner Start-Up foodora kooperiert seit Oktober mit Heidelberger Restaurants. Auch Studierende radeln für den umstrittenen Lieferservice.
Seit Oktober beliefert das Unternehmen foodora auch Heidelberger Haushalte. Hierbei dient eine Online-Plattform als Bestell- und Liefersys-tem für Restaurants. Das System ist bereits in vielen deutschen Großstädten erfolgreich. Über die foodora-App oder Internetseite können Kunden zwischen den Angeboten der Restaurants wählen und direkt bestellen. Mit der eingegangenen Bestellung sendet foodora einen Lieferanten zu besagter Gaststätte. Anschließend liefert er die Bestellung an eine Heimadresse oder, laut foodora, „in die Universität, das Büro oder zur Sommerzeit auch in den Park“. Dieses System ersetzt die eigene oft zeit- und kostenaufwendige Einrichtung eines Lieferservices für Gastronomen. Auch bietet es einen Unterschied zu den bislang großen Bestellseiten, da diese nur mit Restaurants mit existierendem Lieferservice kooperieren. Neben McDonald’s finden sich aktuell Angebote von Dean&David, KFC, MoschMosch und Adelitas auf der Seite.
Für Restaurants ist das attraktiv, denn foodora bietet die Möglichkeit, „den Bekanntheitsgrad der Restaurants zu steigern,“ bestätigt Pamela Djaruman von der MoschMosch GmbH, zu der auch Adelitas gehört. „Die Gästezahlen sind – entgegen der anfänglichen Skepsis unserer Restaurantmanager – gestiegen.“ In Heidelberg werden sie weiterhin auch mit dem bisherigen Liefer-Partner emma24 zusammenarbeiten.
Um das Angebot auch hier durchzusetzen, rekrutiert foodora derzeit Fahrer, vornehmlich Studenten. Laut Stellenausschreibung bietet das Unternehmen flexible Arbeitszeiten und Equipment für bis zu 12 Euro die Stunde. In der Vergangenheit wurden foodora und vergleichbare Unternehmen häufig für ihre schlechten Arbeitsbedingungen kritisiert. „Der Basisstundenlohn von neun Euro kann durch Bonuszahlungen erweitert werden. Diese erhalten allerdings nur die schnellsten Fahrer. Natürlich kommt meistens noch Trinkgeld dazu“, berichtet einer der neuen Fahrer in Heidelberg. Mit in den Job zu bringen sind zudem ein privates Fahrrad, Roller oder Auto, sowie ein Smartphone mit Daten-Flatrate. Dennoch macht die Arbeit dem Biologiestudenten Spaß: „Das Team ist nett, nur das Wetter ist manchmal nicht so toll. Die 30 Minuten, die für die Auslieferung vorgegeben sind, können durch die kurzen Strecken in Heidelberg gut eingehalten werden. Allerdings bin ich erst seit drei Wochen dabei. Mal sehen, wie es sich entwickelt.“ Kontakt hatte er zu seinem Arbeitgeber bislang kaum. „Die Bewerbung und Anmeldung lief komplett online.“
Foodora strebt an, das Angebot und das Liefergebiet in Heidelberg noch weiter auszubauen.
Von Maren Kaps