Das Verkehrsreferat der Verfassten Studierendenschaft hat erneut Verhandlungen mit VRN Nextbike über eine Kooperation aufgenommen. Sollte der StuRa eine Testphase beschließen, könnten Studierende schon ab Mai eine halbe Stunde kostenlos die Leihfahrräder nutzen.
Vor zwei Jahren haben die Studierenden in Heidelberg die Kooperation mit VRN Nextbike knapp abgelehnt, nun startet das Verkehrsreferat der Verfassten Studierendenschaft (VS) einen neuen Versuch diese doch noch zu realisieren. „Studierende sind eine Durchgangsgruppe“, erklärt Erik Tuchtfeld, Verkehrsreferent der VS „Wir wollen den Studierenden erneut die Möglichkeit geben, über die Kooperation zu entscheiden.“ Zu diesem Zweck hat der Studierendenrat (StuRa) dem Verkehrsreferat bereits das Mandat erteilt, Verhandlungen mit Vertretern von Nextbike aufzunehmen.
Bei den Gesprächen werde nun über die genauen Vertragsbedingungen verhandelt, so Verkehrsreferent Tuchtfeld. Diese werden wohl ähnlich aussehen wie schon 2016: Der Semesterbeitrag wird um 2,40 Euro erhöht. Im Gegenzug können Studierende die Mietfahrräder von Nextbike kostenlos eine halbe Stunde nutzen. „Das geht auch mehrfach am Tag“, erklärt Tuchtfeld. Denn nach einer Pause von 15 Minuten könne man sich wieder ein Rad ausleihen. „Die Nutzungszahlen sagen uns, dass 89 Prozent der Fahrten mit den Nextbikes unter einer halben Stunde dauern“, meint Maik Schauerte, der als studentischer Vertreter ebenfalls an den Verhandlungen beteiligt ist. Eine Kooperation mit Nextbike bedeute also quasi eine kostenlose Nutzung der Mietfahrräder.
Formal liegt also fast das gleiche Angebot auf dem Tisch, das die Studierenden 2016 angelehnt hatten. „Nextbike hat seine Stationen über die letzten Jahre ausgebaut“, erklärt Tuchtfeld „Das Angebot ist also besser.“ Die Mietfahrräder nutzen er und Maik Schauerte schon jetzt. „Wenn man mal kein Rad dabei hat, aber die Freunde mit dem Rad da sind, habe ich mir schon mal eines ausgeliehen“, meint Schauerte. Tuchtfeld findet die Räder besonders praktisch, wenn Besuch kommt und man ein zweites Fahrrad benötigt. Denkbar ist aber auch, dass Studierende diese nutzen könnten, um nach einer langen Nacht in der Bibliothek nach Hause zu kommen, wenn kein Bus mehr fährt.
Damit sie dann auch nach Hause kommen, verhandeln die Studierenden-Vertreter über die Einrichtung neuer Stationen an für Studierende wichtigen Orten. „Es wird fünf zusätzliche Stationen geben“, erklärt Maik Schauerte. So soll es beispielsweise in Dossenheim oder im Pfaffengrund neue Standorte geben. Diese werden zunächst als sogenannte virtuelle Stationen eingerichtet. Statt der Fahrradständer, in die man die Räder normalerweise zurückgibt, gibt es Bereiche, in denen man sie abstellen kann. Diese werden den Benutzern in der App angezeigt.
Um den Studierenden die Möglichkeit zu geben, das Angebot auszuprobieren, haben die studentischen Vertreter mit Nextbike eine Testphase verhandelt. Gegen eine einmalige Zahlung können Studierenden, sollte der StuRa diese beschließen, ab 1. Mai ohne zusätzliche Kosten das Angebot testen und die blau-weißen Fahrräder Probe fahren.
Bei der StuRa-Wahl im Juni können sie dann ganz ähnlich wie 2016 über die Kooperation abstimmen. Erik Tuchtfeld und Maik Schauerte ist dabei besonders wichtig, dass die Studierenden eine informierte Entscheidung treffen. „Bei der Wahl 2016 gab es vor allem viele Kommunikationsprobleme“, erklärt Maik Schauerte „Viele Studis dachten, dass sie zum Beispiel nur eine halbe Stunde im Semester zur Verfügung hätten.“ Damit es nicht mehr zu Missverständnissen kommt, will das Verkehrsreferat mit Broschüren und im Internet über die genauen Konditionen des Angebots informieren. Um sich den Fragen der Studierenden und der StuRa-Mitglieder zu stellen, besucht darüber hinaus ein Vertreter von Nextbike die erste StuRa-Sitzung im neuen Semester. Ob die Studierenden sich dieses mal von einer Nextbike-Kooperation überzeugen lassen, bleibt abzuwarten.
Von Esther Lehnardt