StuRa-Wahl, Nextbike-Kooperation und landesweites Semesterticket: Im Juli sind die Studierenden der Uni Heidelberg erneut zur Wahl aufgerufen
2016 galt für viele dank Brexit und Trump als das „Superwahljahr“ – knapp zwei Jahre später scheint dieser Trend auch an der Uni Heidelberg angekommen zu sein. Nachdem die Studierenden der Uni Heidelberg im Juni die studentischen Mitglieder im Senat wählen konnten, werden sie in der zweiten Runde des Superwahlsemesters vom 10. bis zum 12. Juli erneut zu den Urnen gerufen. Denn dann finden die Wahl zum Studierendenrat (StuRa), die Urabstimmung über eine Kooperation mit Nextbike und die Abstimmung über das landesweite Semesterticket statt. Dass Letztere nun doch stattfindet, wurde erst eine Woche vor der Wahl im StuRa beschlossen. Denn der Arbeitskreis der LandesAStenKonferenz (LAK), der für die Verhandlungen der Konditionen des Tickets verantwortlich ist, wollte die Abstimmung erst im Wintersemester abhalten. Der StuRa lehnte jedoch mit einer großen Mehrheit diesen Antrag ab, da ein zweiter Wahltermin einen hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand mit sich bringen würde.
Thematisch dreht sich auch bei der zweiten Urabstimmung in diesem Semester alles um Verkehr. Denn die Entscheidung über die Nextbike-Kooperation steht ebenfalls an. Abgestimmt wird darüber, ob der Semesterbeitrag für alle um 2,40 Euro steigt und die Studierenden dafür die blauen Leihfahrräder des VRN eine halbe Stunde kostenlos nutzen dürfen. Ein ähnliches Kooperationsangebot von Nextbike war vor zwei Jahren bei einer Urabstimmung mit 53 zu 45 Prozent abgelehnt worden.
Wie üblich sind die Studierenden auch dazu aufgerufen, die Mitglieder der Listen in den StuRa zu wählen. Diese bilden mit den Vertretern der Fachschaften die studentische Interessensvertretung. Um ihre Vorstellungen und Ziele zu erläutern, stellten Vertreter und Vertreterinnen der Listen sich am Abend vor der Wahl bei einer Podiumsdiskussion, die die VS gemeinsam mit dem ruprecht organisierte, den Fragen der Studierenden.
Die beiden Urabstimmungen und der lebendige Wahlkampf könnten dazu führen, dass die Wahlbeteiligung bei dieser Wahl höher ausfällt als bei der Senatswahl im Juni. Mit 11,1 Prozent lag sie dort im Vergleich zum Vorjahr auf einem sehr niedrigen Niveau. Hatte sich die Wahlbeteiligung im Vergleich zum Vorjahr zwar verändert, blieb bei der Zusammensetzung der studentischen Mitglieder alles weitestgehend beim Alten: Die Grüne Hochschulgruppe konnte genau wie die Juso-Hochschulgruppe und die Medizinstudierenden für den Senat wie schon im vergangenen Jahr einen Sitz erringen. Neu in der Runde der studentischen Senatsmitglieder ist lediglich Die Linke.SDS.
Von Esther Lehnardt