In Zeiten des Coronavirus haben wir nicht nur Angst, uns selbst oder andere zu infizieren. Neben der körperlichen Gesundheit ist auch die geistige bedroht. Viele Menschen sind schlagartig mit Familie, Partner oder Mitbewohnern auf engstem Raum zusammen. Dadurch kann man entweder Neues übereinander lernen und viel Zeit miteinander verbringen, oder es mündet in Streit und Angstzustände.
Als Folge der Pandemie gehen die Zahlen für häusliche Gewalt deutlich in die Höhe. Ängste und Depressionen werden zusätzlich verstärkt. Die Leute fühlen sich nicht zu beeinflussenden Kräften ausgesetzt. Es mangelt an sozialen Kontakten und Aktivitäten außer Haus. Hilflosigkeit, Stress und viele andere negative Emotionen sind mögliche Resultate.
Auch wenn in Deutschland bis jetzt noch keine Ausgangssperre ausgesprochen wurde, sollte man dennoch nur für dringende Einkäufe, Spaziergänge und Arbeit das Haus verlassen. Wir können bisher jedoch davon ausgehen, dass selbst bei einer Ausgangssperre die Sanktionen für Verstöße in Deutschland lange nicht so drastisch wie in China oder Italien wären.
Dennoch hat das Bundesgesundheitsministerium die Lage bereits Vorsorgemaßnahmen für die mentale Gesundheit getroffenerkannt und hat Tipps bei häuslicher Quarantäne bereitgestellt:
Trotz einer durchbrochenen Routine solle man versuchen, eine neue etwas abgewandelte Form dieser wiederherzustellen, so das Ministerium. Dabei sei es wichtig, sich von den eigenen negativen Gedanken etwas abzulenken und Hobbys wie Lesen, Schreiben, das Spielen eines Instruments oder ähnliches dazu zu nutzen, kreativ zu sein.
Zudem sei es wichtig, mit Freunden und Familie weiterhin Kontakt zu halten und auf Kommunikationsmittel wie Telefon oder soziale Medien umzusteigen, anstatt sich wie sonst einfach in einem Café zu treffen.
Auch körperliche Bewegung sollte nicht zu kurz kommen. Hierbei wird empfohlen, auf Home-Workouts umzusteigen, da die meisten Fitnessstudios und Sportvereine bereits schließen mussten. Eine gute Alternative wären zum Beispiel Yoga oder progressive Muskelentspannung. Hierbei achtet man auf eine ruhige und entspannte Stimmung aufgrund verschiedener Atemtechniken, was die mentale Gesundheit zusätzlich fördert. Weiterhin können kleinere Spaziergänge unternommen werden.
Trotz allem sollte man nicht versuchen, die Gefühle zu verdrängen und sich nicht auf Falschinformationen fixieren. Daher rät das Bundesgesundheitsministerium zum einen, bei mentalen Problemen mit der Telefonseelsorge Kontakt aufzunehmen (Tel. 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222 oder 116 123) und sich zudem regelmäßig auf der Website des Robert Koch-Instituts zu informieren.
Von Annika Beckers
Annika Beckers ist momentan im zweiten Semester ihres Anglistik und Politikwissenschaft Studiums. Seit 2019 ist sie Autorin beim ruprecht. Dabei berichtet sie sowohl über aktuelle Entwicklungen, als auch über kulturelle Themen.