In der Serie „Erklär’s mir, als wär’ ich fünf“ möchte der ruprecht wissenschaftliche Themen auf die einfachsten und wesentlichsten Dinge herunterbrechen. Wir möchten sowohl sachgerecht als auch kindgerecht schreiben. Werden unsere Texte tatsächlich von Fünfjährigen gelesen, oder ihnen vorgelesen? Dafür haben wir vielleicht nicht die richtige Zielgruppe. Wir würden uns dennoch freuen!
Kryptowährungen gibt es in großer Vielfalt. Beispiele sind Bitcoin, Dogecoin und Etherium. Kaum jemand behauptet von sich, das Phänomen Krypto zu verstehen. Wer es doch tut, will wahrscheinlich an dein Geld. Aber warum? Ich erkläre es dir.
Eine Kryptowährung ist digitales Geld, das auf der Blockchain beruht. Das heißt, es gibt so etwas nicht als Münzen oder Scheine. Stattdessen gibt es Datenbanken, quasi ganz lange Listen auf sehr vielen Computern. Dort wird laufend eingetragen, wem wie viel der Kryptowährung gehört. Diese Listen sind auf ganz vielen verschiedenen Rechnern gleichzeitig gespeichert und werden ständig miteinander verglichen. Das ist wichtig, damit das System nicht störanfällig wird. Will nun jemand mit Kryptowährung handeln, muss sehr viel Aufwand betrieben werden. In einem geregelten Ablauf muss geprüft werden, dass ein Mensch tatsächlich so viel in seinem digitalen Portemonnaie („Wallet“) hat, wie er ausgeben möchte. Dann wird in der Blockchain sicher gespeichert, wo das Geld hin soll. Man weiß also fast für immer, wer wem Geld geschickt hat. Das ist praktisch, weil man im Zweifelsfall weiß, wer wem wie viel gezahlt hat. So können unter anderem Finanzverbrechen nachverfolgt werden.
Man kann die Hälfte des Geldes verlieren
Etwas mit Kryptowährung zu bezahlen, ist also sehr aufwändig. Informationen abzugleichen und neu in die Blockchain zu schreiben, übernimmt dabei keine zentrale Organisation. Stattdessen kann es jeder tun, der will und einen geeigneten Rechner hat. Belohnt wird man dafür mit Kryptogeld. Weil dadurch sozusagen neues Geld geschaffen wird, nennt man das „Mining“, also „Schürfen“. Beim Mining müssen die Computer sehr aufwändige Rechenaufgaben lösen. Das kostet Zeit und Strom. So entsteht dabei eine ganze Menge vom klimaschädlichen Gas CO2. Allein die Kryptowährung Bitcoin hat einen so großen CO2-Fußabdruck wie Neuseeland – ein Land mit über fünf Millionen Einwohnern.
Am Beispiel von Bitcoin kann man sehen, dass der Wert von Kryptowährungen stark schwankt. Das sieht man schon im Tagesverlauf, aber noch viel stärker von Jahr zu Jahr. Wenn man vor einem Jahr einen Bitcoin gekauft und gestern verkauft hätte, dann hätte man ungefähr 12 650 Euro verloren. Hätte man es vor einem halben Jahr gekauft, wäre es sogar 21 750 Euro. Damit hätte man mehr als die Hälfte des Geldes auf dem Kryptomarkt gelassen.
Manche Menschen sagen aber, dass man ganz viel „Krypto“ kaufen soll. Warum tun sie das? Vielleicht haben solche Menschen selbst schon viel Geld in Kryptowährungen gesteckt. Wenn jetzt viele andere Leute die Währung kaufen, steigt ihr Wert. Das ist nützlich, wenn man selbst schon etwas von dieser Währung hat. Kauft man aber Krypto dazu, während andere schon wieder verkaufen, kann es sein, dass man kein gutes Geschäft macht. Bei Kryptowährungen muss man also aufpassen, von wem man Tipps annimmt.