Vier faszinierende Mythen ums Heidelberger Schloss, die deinen nächsten Besuch so richtig beeindrucken
Geheimweg Heidenloch?
Habt Ihr euch schon einmal gefragt, ob es einen weniger anstrengenden Weg als die 1.600 Stufen zum Heidelberger Schloss gibt? Die Schlossbahn ist natürlich eine Möglichkeit, das Stiegensteigen zu umgehen. Will man aber neun Euro Beförderungsgebühr sparen, dann könnte der Mythos des Heidenlochs weiterhelfen. Der 55 Meter tiefe Schacht auf dem Heiligenberg wirft seit langer Zeit Fragen zu seiner Entstehung und seiner Funktion auf. Schenkt man einem Mythos Glauben, diente das Heidenloch als direkter Geheimweg zum Schloss. Allerdings sollen dort mysteriöse, geisterhafte Wesen hausen, die bis heute Geisterjäger:innen anlocken. Also bleibt vielleicht doch besser bei den konventionellen Wegen.
Rittersprung mit Wucht
Bereit für ein bisschen Drama? Auf dem Schlossaltan, dem Balkon über der Heidelberger Altstadt, befindet sich eine schuhähnliche Vertiefung im Sandstein. Diese soll von einem Ritter stammen, der waghalsig aus dem Fenster des Friedrichbaus gesprungen ist. Der Mythos besagt, dass der Ritter die junge Kurfürstin mit ihrem Liebhaber beim Liebesspiel ertappte. Aus Furcht vor Strafe sprang er aus dem Fenster. Da er dabei seine ganze Rüstung anhatte, hinterließ die Wucht des Aufpralls den bis heute bekannten Schuhabdruck. Nun können Tourist:innen ihren Schuh „à la Cinderella“ mit dem Ritterabdruck vergleichen. Passt dein Schuh in den Abdruck? Perfekt, dann kommst du der Legende nach zurück nach Heidelberg.
Hexe mit eisernem Biss
Wer wünscht sich nicht, Schloss Heidelberg sein Eigen zu nennen? Die Legende besagt, dass der- oder diejenige, dem oder der es gelingt, den Eisenring am Tor des Schlosses durchzubeißen, das Schloss und alles darin Befindliche als Geschenk erhalten soll. Auch eine Hexe soll einst zum Schloss gekommen sein, um ihr Glück zu versuchen. Doch ihre Zauberkräfte waren vergeblich und tragischerweise verlor sie ihre Zähne an dem robusten Metall. Verbittert verließ sie das Schloss und hinterließ den berühmten „Hexenbiss“ am Eingangstor.
Der trinkfeste Hofnarr Perkeo
Wer lieber trinkt als zu beißen, dem sollte Perkeo geläufig erscheinen. Im Schatten des großen Fasses im Heidelberger Schloss erscheint, wenn man genau hinschaut, eine kuriose Gestalt. Dabei handelt es sich um das Denkmal von Perkeo, dem Hofnarren des Pfalzgrafen Karl III. Philipp. Dieser zeichnete sich durch seine enorme Trinkfestigkeit aus. Besonders bekannt war er für seine täglichen 15 Flaschen Rheinwein. Falls er die nicht schaffte, wurde er ausgepeitscht. Auf die Frage, ob er das große Fass im Heidelberger Schloss leertrinken wolle, soll er stets auf Italienisch mit „perché no?“ (warum nicht?) geantwortet haben. So erhielt der ursprüngliche Knopfmacher Clemens Pankert seinen Künstlernamen Perkeo und wurde nach seinem Tod zum Symbol der Heidelberger Trinkkultur.
Von Eva Elser und Guilia Gregori