Am 19. Oktober wird in Heidelberg wieder der Oberbürgermeister gewählt. Doch die Wahl scheint bereits entschieden.
Im Jahr 2006 wurde Eckart Würzner für acht Jahre zum Oberbürgermeister von Heidelberg gewählt – und er wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit für eine weitere Amtszeit bleiben.
Die CDU-Fraktion unterstützt den parteilosen Würzner. Von Seiten der beiden anderen großen Fraktionen im Gemeinderat, Grünen und der SPD, gibt es wohl keine Konkurrenz.
Die SPD bittet um Geduld. Nachdem drei mögliche Kandidaten abgesagt haben, suche man noch eine Alternative. Dass man dabei kein unbekanntes Gesicht präsentieren will, ist klar. Schließlich muss sich die Fraktion von den schwachen 12,8 Prozent erholen, mit denen sich ihr Kandidat Jürgen Dieter bei der vergangenen OB-Wahl begnügen musste. Seit Derek Cofie-Nunoo, Gründer der Generation-HD und gemeinschaftlicher Kandidat von Generation-HD und Grünen, im Februar aus gesundheitlichen Gründen von seinen politischen Ämtern zurücktrat, fehlt es den Grünen schlicht an Personal.
„Nach weiteren Gesprächen mit zwei potentiellen Kandidaten sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die Zeit bis Oktober für Kandidaten, die sich in der ganzen Stadt erst noch bekannt machen müssten, zu kurz ist. Aus Respekt vor potentiellen Kandidaten und in dem Wunsch, diese nicht als Zählkandidaten zu ‚verheizen‘, haben wir deswegen auf eine Nominierung verzichtet“, so die grüne Kreisvorsitzende Monika Gonser. Das bedeute nicht, dass man deshalb Würzner unterstütze: „Wir haben bereits im Winter klar gemacht, wo wir Möglichkeiten sehen, Heidelbergs Potential als Stadt ganz anders abzuschöpfen und Heidelberg urban zu entwickeln.“
Der letzte Stichtag für eine Kandidatur ist der 22. September. Bis dahin wird sich zeigen, ob die rund 108.000 Wahlberechtigten in Heidelberg überhaupt eine Wahl haben oder nur den Amtsinhaber bestätigen dürfen.
von Janina Schuhmacher